Temperamentberechnungen

Astrologie nach traditionellen alten Meistern (William Lilly etc.)
Stundenhoroskope, Geburtshoroskope etc.
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Landmann
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Temperamentberechnungen

Beitrag von Landmann »

Um den Thread nicht gänzlich einschlafen zu lassen ohne zu einem einigermaßen befriedigendem Ergebnis gelangt zu sein, stelle ich nun meine Adaption bestehender Systeme vor, mit der ich zur Zeit arbeite. Sie ist nicht perfekt, aber entspricht mir aus praktischen und philosophischen Gründen besser als andere.

Ich verwende vier primäre Grundkriterien. Sie wurden auch in alten Zeiten als die wesentlichen Anzeichen im Geburtshoroskop für das Temperament eines Menschen gesehen.
  • SO
  • MO
  • AC
  • Horoskopherrscher*in (Lord/Lady of Geniture – LoG) oder Almuten des Horoskops.
Der Horoskopherrscher oder sein weibliches Pendant sollte mindestens Triplizitätswürde nach Dorotheus haben und nicht in „schlechten” Häusern stehen, d. h. hier nicht im 2., 3. 6., 8. oder 12. Haus. Gibt es so einen Planeten nicht, was hin und wieder vorkommt, suche ich nach dem Almuten des Horoskops, dem Planeten der an den Graden von SO, MO, AC, GP und pränatalem Syzygium die meisten Würden hat. Schwächen werden nicht berücksichtigt.

Es ist noch die Frage, was von diesen vier primären Punkten berücksichtigt werden soll. Ich finde sowohl SO-, als auch MO-Phase sehr wichtig für das Temperament eines Menschen, also verwende ich diese. Beim AC das Temperament des Zeichens, beim LoG oder Almuten das Temperament des Planeten.

Diese vier Grundkriterien bekommen anfangs jeweils 3 Punkte. Sie bleiben ihnen aber nicht immer, denn es gibt folgende sekundäre Kriterien, die sie modifizieren.
  • SO (Jahreszeit)
    • SO-Zeichen
  • MO-Phase
    • MO-Zeichen
    • MO-Almuten
  • AC (Zeichen)
    • Herrscher*in des 1. Hauses
  • LoG oder Almuten
    • LoG (Almuten)-Zeichen
Diese modifizierenden Kriterien (eingerückt) erhalten immer einen Punkt.

Stimmt das Temperament eines primären Signifikators nicht mit dem sekundären überein: -1 Pkt für den primären, (beim Mond nur -1 Punkt wenn beide sekundären Signifikatoren abweichen).

Befindet sich ein primärer Planet in einem Eckhaus: +1 Pkt,
an einer Achse (4° Orbis): zusätzlich +1 Pkt.
In Haus 2, 3, 6, 8 oder 12: -1 Pkt.
In Domizil oder Erhöhung: +1 Pkt.
Im Fall oder Exil: -1 Pkt.
Es wird keine negative Punktezahl errechnet; Mindestpunktzahl ist 0.

Weiteres:
Die 5°-Regel gilt. Venus und Merkur oriental sind sanguinisch; Venus occidental phlegmatisch, Merkur occidental melancholisch.

Aus diesen Kriterien errechne ich wie stark eines der vier Temperamente vorhanden ist. Zum Beispiel eine Berechnung für Rainer Maria Rilke:

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rilke-temperamentsberechnung.gif
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Man sieht, das reine Aufaddieren der Qualitäten ergäbe ein falsches Bild eines Sanguinikers, der Rilke sicherlich nicht dominant war.
„Der, der sich zu viel auf sich einbildet,
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
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Landmann
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Temperamentberechnungen

Beitrag von Landmann »

Wenn ich mein System, das ja nur eine Modifikation von überlieferten Methoden ist, mit den zahlreichen vom 2. Jhdt. n. Chr. bis ins späte 17. Jhdt. in Dorian Greenbaums „Temperament – Astrology’s Forgotten Key” (Anhang A) vergleiche, dann sind wohl die größten beiden Unterschiede, die ins Auge fallen, dass ich einerseits keine Aspekte beachte und andrerseits Wert auf essentielle und akzidentielle Würden lege, die sonst immer ignoriert werden. Ob das gut so ist, wird sich erst im Laufe der Zeit herausstellen. Ich denke, meine Änderungen sind nicht schwer zu verstehen für traditionelle Astrolog*innen, denn die Würden der Planeten waren immer wesentlich wichtiger als Aspekte, die sie empfangen. Warum das die alten Meister anders handhabten, weiß ich nicht. Warum sollte ich einen MO für eine Temperamentsberechnung für wichtig halten, wenn er schlecht gestellt ist und keine Kraft hat? Er wird sich demnach auch wenig „auswirken” auf die grundlegende Mischung der Kräfte in diesem Menschen.
Wenn ein Dispositor eines Planeten in seiner elementaren Zusammensetzung nicht mit ihm übereinstimmt, dann wird ihn das wohl behindern. Und das ist die dritte Änderung, die ich vornehme. Nicht nur, dass ich den einzelnen Kriterien für die Temperamentsbestimmung unterschiedliches Gewicht verleihe, wie es auch John Frawley in seinem Buch „The Real Astrology Applied” anmahnte, ich beachte in der Bewertung auch, ob sie innerhalb einer Gruppe zusammenspielen oder Unterschiedliches anzeigen.

Hier ein weiteres Beispiel, nämlich die Berechnung von Arthur Schopenhauers Temperament, der ja gerne als großer Pessimist hingestellt wird, was ich nach Lektüre eines guten Teils seiner Schriften nicht nachvollziehen kann. Pessimismus wäre ja eine Eigenschaft eines melancholischen Temperaments, also schauen wir einmal:
  • SO (Jahreszeit): phlegmatisch
    • SO-Zeichen: phlegmatisch
    --> Das macht nach obigen Bewertungsregeln 5 Punkte für das Phlegma.
  • MO-Phase: melancholisch
    • MO-Zeichen: melancholisch
    • MO-Almuten ( ME occidental ): melancholisch
    --> Das ergibt 6 Punkte für die Schwarze Galle.
  • AC-Zeichen: phlegmatisch
    • Herr von 1 ( MO ): phlegmatisch
    --> Das ergibt weitere 4 Punkte für das Phlegma.
  • Almuten des Horoskops ( VE occidental): phlegmatisch
    • Almuten-Zeichen: cholerisch
    --> Das ergibt weitere 2 Punkte für das Phlegma und 1 Punkt für die Gelbe Galle.
Summe: 0 Punkte sanguinisch, 1 Punkt cholerisch, 6 Punkte melancholisch und 11 Punkte phlegmatisch.
8 x kalt, 1 x warm, 5 x nass und 4 x trocken (nur zur groben Qualitätsverteilung; ohne Gewichtung)

Ja, da ist ein Anteil Melancholie, aber fast doppelt so viel Phlegma. Kein bisschen Sanguis wird angezeigt, das erscheint mir auch nachvollziehbar. Ein bisschen mehr Chole könnte ich mir vorstellen, da gibt’s auch einen MA im 1. Haus und ein TRI der SO auf den AC, die aber durch den melancholischen SA gedämpft wird. Da hätten wir also Cholerisches. Doch auch Aspekte und Planetenstände in 1 beachten?

(Ich verwende meine eigene, vorläufige Rektifikation, nicht das offizielle 12 Uhr mittags als Geburtszeit.)

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Beitrag von vergnuegt »

Hallo, Landmann,

also, ich habe mal mein Temperament nach Deiner Berechnungsmethode berechnet. Die Berechnung mit anderen Berechnungsverfahren ist relativ konstant: es ergibt sich immer eine Mischung aus sanguinisch - phlegmatisch.

Ich hoffe, ich habe richtig gerechnet und hoffentlich auch alles richtig verstanden: Wenn ich Dein Berechnungsschema verwende, komme ich auf:

Kalt: 9
Warm: 6
feucht: 11
trocken: 5

also ein phlegmatisches Haupttemperament mit sanguinischen Zweit-Temperament, dann melancholisch, dann cholerisch. Die Umkehrung (phlegmatisch - sanguinisch) liegt daran, dass Du die Jahreszeit mit 5 sehr hoch gewichtest. Wenn Du die Jahreszeit geringer gewichtest, verschiebt es sich bei mir und Du bekommst wieder sanguinisch als Haupt-Temperamentform und phlegmaisch an zweiter Stelle (was ich bei mir als realistischer ansehen würde). Sicher wirst Du das schon bei Deinen Horoskopen getestet haben.

Viele Grüße
vergnuegt

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Beitrag von Landmann »

vergnuegt hat geschrieben:
Do 27. Mär 2025, 19:48
Kalt: 9
Warm: 6
feucht: 11
trocken: 5
Diese Liste ist aber nur eine eher unerhebliche Nebensache, hast du das so verstanden?
vergnuegt hat geschrieben:
Do 27. Mär 2025, 19:48
also ein phlegmatisches Haupttemperament mit sanguinischen Zweit-Temperament, dann melancholisch, dann cholerisch.
Das kann man aus obiger Liste nicht entnehmen! Das Wesentliche an meiner Art der Berechnung ist der Block gleich rechts nebenn „Summe” in der löetzten Zeile: Wie oft sanguinisch, wie oft cholerisch, wie oft melancholisch und wie oft phlegmatisch.
vergnuegt hat geschrieben:
Do 27. Mär 2025, 19:48
Die Umkehrung (phlegmatisch - sanguinisch) liegt daran, dass Du die Jahreszeit mit 5 sehr hoch gewichtest.
Ja, wenn das Temperament der Jahreszeit mit dem Temperament des SO-Zeichens übereinstimmt und die SO entweder im Domizil oder in Erhöhung steht oder in einem Eckhaus. Sonst nicht! (Siehe Erklärung unter der Formulartabelle.
vergnuegt hat geschrieben:
Do 27. Mär 2025, 19:48
Wenn Du die Jahreszeit geringer gewichtest, verschiebt es sich bei mir und Du bekommst wieder sanguinisch als Haupt-Temperamentform und phlegmaisch an zweiter Stelle (was ich bei mir als realistischer ansehen würde). Sicher wirst Du das schon bei Deinen Horoskopen getestet haben.
Noch nicht bei allen. Aber es funktioniert bisher gut.

Deine Jahreszeit (phlegmatisch) bekommt nach meiner Rechnung nur 1 Punkt, nicht 5! Ausgangspunkte für primäre Signifikatoren sind immer 3 Punkte. DIe SO steht im Exil (-1 Punkt) und die Jahreszeit stimmt nicht mit dem SO-Zeichen (sanguinisch) überein (nochmals -1Pkt.) 3-1-1=1 Punkt.

Bei dir komme ich auf:

5 x melancholisch
4 x phlegmatisch
3 x sanguinisch und
2 x cholerisch

Das Melancholische ergibt sich aus dem Almuten des Horoskops, SA, der an einer Achse, im 1. Haus, aber nicht übereinstimmend mit dem Almutenzeichen steht: 3+1+1-1=4 Punkte. Den 5. steuert das MO-Zeichen bei. Phlegmatisch ist neben der Jahreszeit auch das AC-Zeichen und das Almutenzeichen.

Die Qualitäten: 5 x kalt, 4 x warm, 6 x nass und 3 x trocken. Daraus würde man fälschlich (!) ein überwiegend phlegmatisches Temperament ablesen.

Diese Beurteilung steht und fällt mit dem Almuten. Wenn ich Häuserplatzierung (und Tag-) und Stundenherrscher berücksichtige, hat SA eindeutig die meisten Punkte, aber nur weil er so viele aus der Hausstellung und dem Stundenherrscher bekommt. Ohne diese würde VE dominieren. VE ist in deinem Horoskop oriental, also sanguinisch. Dann schaut die Sache ganz anders aus:

7 x sanguinisch
3 x phlegmatisch
2 x cholerisch und
1 x melancholisch

Qualitäten: 3 x kalt, 6 x warm, 7 x nass und 2 x trocken.

Facit:
Ob bei jemanden das Melancholische oder das Sanguinische dominiert, müsste man zweifelsfrei erkennen können, wenn man ihn kennt. Das müsste man auch selbst erkennen. Vielleicht muss ich daraus schließen, dass ich beim Almuten nur die essentiellen Würden und nicht die Häuserstellung und nicht die Zeitherrrschaft berücksichtigen darf. Ich werde versuchen, das zu kontrollieren. Ich hatte so eine starke Abweichung durch diese zusätzlichen Almutenkriterien (nach Avelar und Ribeiro) bisher noch nicht.
„Der, der sich zu viel auf sich einbildet,
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Beitrag von vergnuegt »

Hallo, Landmann,
Landmann hat geschrieben:
Do 27. Mär 2025, 21:29
Vielleicht muss ich daraus schließen, dass ich beim Almuten nur die essentiellen Würden und nicht die Häuserstellung und nicht die Zeitherrrschaft berücksichtigen darf. Ich werde versuchen, das zu kontrollieren. Ich hatte so eine starke Abweichung durch diese zusätzlichen Almutenkriterien (nach Avelar und Ribeiro) bisher noch nicht.
Der Tages- und Stundenherrscher können natürlich den Ausschlag geben. Aber das ist auch wieder eine Emessenssache: Wenn man diese beiden Faktoren für wichtig hält, sollte man sie einbeziehen. Aber natürlich kann Tages- oder Stundenherrscher durch seine hohe Punktzahl den Ausschlag geben. Letztendlich ist es natürlich Ermessenssache. Oder man bepunktet sie nicht so hoch.

Vielleicht haben LILLY und andere den LoG deshalb lieber herangezogen - gut gestellt UND handlungsfähig. Das ist nicht immer gegeben. Nachteil: Nicht in jedem Horoskop gibt es einen LoG

Wenn man z. B. bei meinem Horoskop Venus als Almuten heranziehen würde, dann hätte man essenziell + 1, akzidentiell aber -17 Punkte (verbrannt, rückläufig, in 12, ....). Dafür hat Venus Würden an allen 5 hylegischen Orten. Bei Saturn ist es ähnlich: peregrin, aber mit hohen akzidentiellen Würden (am AC, ...). Der Mond, der LoG ist, wird beherrscht von Venus.

Vielleicht läuft das in vielen Horoskopen nicht so entgegengesetzt wie bei mir (kann ich nicht beurteilen), man könnte auch alle beide berücksichtigen. Aber was machst Du, wenn Du ein Horoskop hast, wo zwei Kandidaten als LoG oder Almuten in Frage kommen? Also zwei Planeten, die einen Punkt Differenz besitzen?

Das sind immer nur Fragen, keine Kritik.

vergnuegt

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Beitrag von Landmann »

vergnuegt hat geschrieben:
Fr 28. Mär 2025, 14:26
Der Tages- und Stundenherrscher können natürlich den Ausschlag geben. Aber das ist auch wieder eine Emessenssache: Wenn man diese beiden Faktoren für wichtig hält, sollte man sie einbeziehen. Aber natürlich kann Tages- oder Stundenherrscher durch seine hohe Punktzahl den Ausschlag geben. Letztendlich ist es natürlich Ermessenssache. Oder man bepunktet sie nicht so hoch.
Ich weiß, dass Avelar & Ribeiro einen Planeten nicht als Almuten gelten lassen, wenn er nur durch Häuserstellung und Tag– (bzw. Nacht–) und Stundenherrscher die meisten Punkte erreicht.
vergnuegt hat geschrieben:
Fr 28. Mär 2025, 14:26
Vielleicht haben LILLY und andere den LoG deshalb lieber herangezogen - gut gestellt UND handlungsfähig. Das ist nicht immer gegeben. Nachteil: Nicht in jedem Horoskop gibt es einen LoG
Wie gesagt: Ich verwenden bisher den LoG, wenn er mindestens in Erhöhung und nicht in einem fallendem Haus steht, sonst den Almuten des Horoskops. Aber siehe das Beispiel hier unten! Ich sollte vielleicht ganz auf den Almuten umsteigen.
vergnuegt hat geschrieben:
Fr 28. Mär 2025, 14:26
Wenn man z. B. bei meinem Horoskop Venus als Almuten heranziehen würde, dann hätte man essenziell + 1, akzidentiell aber -17 Punkte (verbrannt, rückläufig, in 12, ....). Dafür hat Venus Würden an allen 5 hylegischen Orten.
Ja, diese sind für mich beim Almuten des Horoskops alleine ausschlaggebend. Daher habe ich gestutzt, als du von 1 essentiellen Punkt sprachst, denn ich komme auf 22! 2 für den SO-Stand, 8 für den MO-Stand, 3 für den AC, 8 für den GP und 1 für das pränatale Syzygium.
vergnuegt hat geschrieben:
Fr 28. Mär 2025, 14:26
Der Mond, der LoG ist, wird beherrscht von Venus.
MO als LoG? Den würde ich nicht gelten lassen, weil im 3. Haus.
vergnuegt hat geschrieben:
Fr 28. Mär 2025, 14:26
Vielleicht läuft das in vielen Horoskopen nicht so entgegengesetzt wie bei mir (kann ich nicht beurteilen), man könnte auch alle beide berücksichtigen. Aber was machst Du, wenn Du ein Horoskop hast, wo zwei Kandidaten als LoG oder Almuten in Frage kommen? Also zwei Planeten, die einen Punkt Differenz besitzen?
Gute Frage. Ich überlege schon, ob ich nicht beide nehme, die Punkte zusammenzähle und durch 2 teile.
vergnuegt hat geschrieben:
Fr 28. Mär 2025, 14:26
Das sind immer nur Fragen, keine Kritik
Sind sehr willkommen, auch Kritik! Sonst schmore ich im eigenen Saft, schreibe womöglich gar ein Buch, „wie es richtig geht”, veröffentliche es und werde nachher mit Beispielen überschüttet, bei denen die Methode versagt. :axo:
Landmann hat geschrieben:
Do 27. Mär 2025, 21:29
Vielleicht muss ich daraus schließen, dass ich beim Almuten nur die essentiellen Würden und nicht die Häuserstellung und nicht die Zeitherrrschaft berücksichtigen darf. Ich werde versuchen, das zu kontrollieren. Ich hatte so eine starke Abweichung durch diese zusätzlichen Almutenkriterien (nach Avelar und Ribeiro) bisher noch nicht.
Ich habe inzwischen immerhin ein Beispiel gefunden. Da ergibt eine Almutenberechnung nach A & R auch eine falsche Temperamentgewichtung, aber eine ohne Häuserplatzierungspunkte und ohne Tag- und Stundenherrscher ergibt einen anderen Almuten und dadurch das richtige Temperament. (Ich kenne den Betreffenden sehr gut.) Der Almuten wäre dann VE gradgenau am MC (und das macht’s vielleicht aus, warum VE vorzuziehen ist), aber nur in Triplizitätswürde, der LoG wäre MA in der Mitte des 1. Hauses in Erhöhung, also essentiell stärker. Nehme ich diesen LoG zur Temperament-Bewertung, ergibt sich wieder eine falsche Temperamentsverteilung.
Fred Sinowatz, ehem. Österr. Bundeskanzler, hat geschrieben: Ich weiß, das klingt alles sehr kompliziert …
:)
„Der, der sich zu viel auf sich einbildet,
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
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Beitrag von vergnuegt »

Hallo, Landmann,
Landmann hat geschrieben:
Fr 28. Mär 2025, 15:09
Wie gesagt: Ich verwenden bisher den LoG, wenn er mindestens in Erhöhung und nicht in einem fallendem Haus steht, sonst den Almuten des Horoskops. Aber siehe das Beispiel hier unten! Ich sollte vielleicht ganz auf den Almuten umsteigen.
Das ist aber sehr, sehr streng! - Und viel strenger als z. B. Lilly :)

Wer hat denn schon Planeten in Erhöhung oder Domizil, die dazu noch nicht in einem fallenden Haus stehen? - Ich wäre da etwas großzügiger und würde die Triplizität noch akzeptieren, wenn es keine Planeten in Erhöhung/Domizil gibt. Die anderen Würden sind definitiv zu klein. Ich hatte schon viele Horoskope ohne Erhöhungen/Domizile in der Hand.

Die Differenzen bei uns ergeben sich, weil ich nur Tag- und Nachtherrscher und Regiomontanus-Häuser verwende.
Landmann hat geschrieben:
Fr 28. Mär 2025, 15:09
Ich sollte vielleicht ganz auf den Almuten umsteigen.
Könnte man machen, aber die fallenden Häuser, in die der Almuten vielleicht fällt, bleiben.

Ich weiß es ganz bestimmt nicht besser und Du hast mich wissensmäßig weit überholt. Aber ich wäre mir sehr unsicher, die Würden an dieser hineinzubringen - so wichtig sie auch sind. Wenn ich das jetzt rein intuitiv und spontan entscheiden müsste, ohne groß darüber nachzudenken, würde ich das Temperament ganz normal berechnen (unabhängig von Hausstellung, Schwäche oder Stärke, etc.) und DANN sehen: Welche Planeten tragen zu welchen Temperamentausprägungen bei? Stehen sie essenziell/akzidentiell gut oder schlecht? Zeigen sie eher ihre guten oder schlechten Seiten? Und drücken sie sich mehr oder weniger aus?

Es gibt ja auch Temperamentausprägungen, die sind positiv und negativ: Ein Choleriker kann ja sehr charismatisch sein oder Zivilcourage zeigen - oder er ist jähzornig und aggressiv. Wenn also jemand als Haupttemperamentform cholerisch ist, dann kann das ein charismatischer oder jähzorniger Mensch sein. Wenn Du das alles in einem Schritt machst, dann musst Du natürlich sehr viele Abstriche machen - beim LoG, bei Planeten in fallenden Häusern, ...

Ist aber nur eine spontane Idee ...

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