Hallo @all
Bzgl. der Frage, ob nun alles auf der topozentrischen Ebene projiziert werden soll, bin ich noch ein klein wenig skeptisch.
Mir leuchtet zwar ein, dass man ein einheitliches System verwenden sollte, da bei der Verwendung unterschiedlicher Systeme man nicht von "einem" Horoskop sprechen kann.
Trotzdem würde ich den Wert der ekliptikalen Projektion gegenüber der topozentrischen nicht minder bewerten wollen. Ich denke mir auf der einen Seite, dass die Bewegungen der Planeten durch den Tierkreis durchaus etwas "mundanes" an sich haben, etwas überpersönliches. So gesehen ist die Projektion über die Ekliptik nicht verkehrt.
Genauso finde ich es bei den Häusern schlüssig, dass diese auf den Geburtsort bezogen werden, entweder in Stundenkreisen über den Horizont (Placidus) oder durch Teilung des Raumes (Campanus).
Der Äquator als Bezugsgröße würde mir nur in bezug auf die Projektion der Planeten auf die Ekliptik noch sinnvoll erscheinen (mundan), doch keinesfalls bei den Häusern.
So gesehen ist das Horoskop dann eine Verbindung zwischen mundanem Geschehen (Planeten durch die Ekliptikpole auf die Ekliptik projiziert od. über den Äquator) und irdischem Geschehen (Placidus od. Campanus als Häuser).
Gleichzeitig ist das Argument nicht von der Hand zu weisen, dass man ein einheitliches System bräuchte und die Mischung nicht ganz korrekt ist.
Den Wert der mundanen Aspekte würde ich aber nicht aufgrund der Tatsache schmälern, dass die Planeten eine unterschiedliche ekliptikale Breite od. Deklination aufweisen. Da die Ekliptik das Bezugssystem ist, wird einfach in Großkreisen orthogonal darauf projiziert. Aber natürlich könnte man die Breite als Modifikation berücksichtigen und eine Konjunktion höher werten, wenn die Breite auch übereinstimmt.
Vorher gab es noch den Vermerk (ich denke von dir, Pan?), dass kein Astrologie-Programm die topozentrischen Positionen berechnet? Astroplus tut dies durchaus, wenn man es so einstellt. Allerdings weiß ich nicht, ob Astroplus dabei Großkreise durch den Nordpunkt und die Planeten zieht, um sie auf die Ekliptik zu projizieren, oder ob hier mit topozentrisch die "Parallaxe" gemeint ist, also die Differenz zwischen geozentrischer Planetenberechnung und jener, die auf die Erdoberfläche bezogen ist (Betrachtungswinkel). Oder kommt das aufs Gleiche? Ich denke nämlich, hier ist ein Unterschied.
LG Astro25