SÜDMONDKNOTEN IM
ÜTZEN IM 4. HAUS
Die Wahlfamilie finden …
Die Mentalität, mit der ein Schütze-Südmondknoten im vierten Haus in
dieses Leben tritt, ist geprägt von der Suche nach seiner geistigen
Heimat, wo das, was er selbst für die Wahrheit hält, von allen geteilt
wird. Sein Motto heißt: „Ich brauche euch, um meine Überzeugung zu
stützen.“
In den früheren Leben, die für unseren derzeitigen Lernprozess eine
Rolle spielen, waren wir in einer Gemeinschaft zu Hause, in der es in
irgendeiner Weise um einen erweiterten Horizont ging. Das kann eine
religiöse Familie gewesen sein oder eine Sippe, die ständig unterwegs
war – zu Wasser oder zu Land – etwa ein Zigeunerverband.
Vielleicht war es eine Familie, die im Ausland lebte – zum Beispiel
eine Missionarsfamilie – oder eine Gemeinschaft mit religiöser oder
ideeller Ausrichtung – zum Beispiel die „weisen Frauen“ oder eine
freikirchliche Gemeinde. Vielleicht wuchsen wir auch in einem Kloster
auf und verbrachten unser ganzes Leben dort. In diesem Bezugsfeld
waren wir geschützt und fühlten uns sicher. Wir gehörten zu denen, die
sich nicht mit dem beschränkten Dasein der „normalen“ Gesellschaft
zufrieden gaben, sondern strebten nach einem „Mehr“ an Erfahrungen
und Erlebnissen, während Materielles eher gering geachtet war. Obwohl
es innerhalb unserer Gemeinschaft einen engen Zusammenhalt gab,
fühlten wir uns von denen, die nicht dazugehörten, weit entfernt.
Tatsächlich erlebten wir uns in gewisser Weise als höher entwickelt oder
freier und hatten kein Interesse an dem, was andere meinten oder daran,
wie sie lebten.
In diesem Leben suchen wir wieder nach denen, die unsere
Überzeugung teilen, damit wir uns sicher und geborgen fühlen können.
Vielleicht verlassen wir sogar unsere ursprüngliche Heimat, weil wirunsere Wahlfamilie woanders vermuten. Wir haben sehr hohe Ideale und
versuchen andere dazu zu bewegen, sie mit uns zu teilen. Allerdings sind
die Menschen hier und jetzt wesentlich weniger interessiert, als wir uns
das wünschen würden. Wenn wir niemanden finden, der auf unserer
Wellenlänge liegt, ziehen wir uns in unseren privaten Raum zurück. Wir
betrachten weltliche Ambitionen mit Verachtung und begnügen uns lieber
mit etwas Bescheidenem, solange es nur unseren Idealen genügt. Dahinter
steht eine gewisse Angst ganz allein nach außen zu treten.
Wir meinen erst dann sichtbar werden zu können, wenn Menschen an
unserer Seite stehen, die wie wir sind und nicht (so „primitiv“) wie die
Gesellschaft um uns herum.
Der zu diesem Mondknoten gehörende Zwillinge-Nordmondknoten im
zehnten Haus weist hin auf den uns gemäßen kreativen Weg und fordert
uns auf, uns aus unserer Einsiedlerklausur nach draußen zu bewegen und
mehr Energie in unser berufliches Leben zu geben. Falls wir zu Hause
arbeiten, wäre zu überlegen, ob es möglich ist ein Büro anzumieten, am
besten gemeinsam mit anderen Menschen. Dabei geht es nicht darum,
unsere ideellen Werte umzusetzen oder gar zu propagieren, sondern allein
darum, pragmatisch eine eigene Basis aufzubauen. Zunächst ist es für uns
besser, irgendeinen Job zu haben, als darauf zu warten, dass wir mit
unserer Wahrheit draußen wirksam werden können. Dabei sollten wir
nichts überstürzen, auch nicht im Vertrauen auf eine höhere Führung!
Stattdessen gilt es, die Lage genau zu durchdenken und die Meinung der
Menschen um uns herum einzuholen, die in praktischer Hinsicht mehr
Übung haben als wir. Wir sollten uns erkundigen und ihnen zuhören,
besonders wenn es um die Gegebenheiten in dieser Gesellschaft geht.
Dadurch lernen wir so zu kommunizieren, dass alle etwas davon haben,
statt andere unnötig vor den Kopf zu stoßen, nur weil wir meinen es
besser zu wissen. Jetzt sollten wir verschiedene Meinungen diskutieren –
einschließlich der unsrigen! Und wenn wir neue Fakten erfahren, sollten
wir unsere Meinung wieder ändern.Dieser Nordmondknoten ist erfüllt, wenn wir uns spielerisch und offen
nach allen Seitenim mit anderen Menschen austauschen und die
Verantwortung für das übernehmen, was wir draußen in der Welt
verwirklichen wollen.