Geburtszeitkorrektur nach der Animodar-Methode

Astrologie nach traditionellen alten Meistern (William Lilly etc.)
Stundenhoroskope, Geburtshoroskope etc.
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Max
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Geburtszeitkorrektur nach der Animodar-Methode

Beitrag von Max »

cazimi hat geschrieben:
Fr 16. Mär 2018, 18:42
Hallo Max,
wird der Grad des Lichtes in der Radix oder, wie du es machst, in dem
(hier) Vollmondoroskop untersucht?
Es wird der Grad des Lichtes im entsprechenden Voll- oder Neumondhoroskop, so wie es Rita macht, untersucht.

Dann wieder zum Geburtshoroskop und schauen ob einer der Planeten, die in dem Grad des Voll- oder Neumondhoroskops
Würden hat, einen Aspekt zum AC oder MC bilden.

Der Planet, der einen Aspekt bildet, ist der Animodar.

Jetzt bin ich noch fündig geworden, und zwar handelt es sich um ein kleines Büchlein aus dem Baumgarnter-Verlag mit
dem Titel "Geburtszeitkorrektur-Methoden in der Astrologie":
"Die Konjunktion eines Hauptlichtes auf Ecke setzt sich am stärksten durch. Fehlt eine solche Hauptlicht-Konjunktion auf Ecke
(Steht SO oder MO nicht exakt auf einer Ecke), dann setzt sich die Konjunktion eines Gestirns auf die Ecke durch. In dritter Linie ein starker Hauptlichter-Aspekt auf Ecke und erst wenn all das nicht gegeben ist, erst dann notfalls als letzten die gleiche Gradzahl irgend eines Gestirns mit einer Ecke."
Ich bitte um Nachsehen, dies nicht schon in meinem ersten Beitrag erwähnt zu haben.

Meine Erklärung bezog sich allein auf das Horoskop von Elias.

Herzlichen Gruß
Cazimi




Hallo Cazimi,
vielen Dank, daß Du meine Frage so ausführlich und umfassend
und mit neuen Informationen beantwortet hast! :spitze: :blumen: :)

Ich wünsche Dir ein wunderschönes Wochenende, hoffentlich
ohne Zahnschmerzen!

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cazimi
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Geburtszeitkorrektur nach der Animodar-Methode

Beitrag von cazimi »

Hallo Max,

gerne doch.

Habe eine Wurzelbehandlung durchgeführt. Jetzt ist nur noch die Frage, ob es sich auch bewähren wird, bei so einem alten Zahn
und der dem entsprechenden Zahneignerin.

Grüsse
Cazimi

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vergnuegt
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Geburtszeitkorrektur nach der Animodar-Methode

Beitrag von vergnuegt »

Hallo, Cazimi :)
hallo zusammen :)

erstmal herzlichen Dank für Deine Erklärungen zur Animodar-Methode!

So ganz blicke ich aber noch nicht ganz durch :) Ich versuche es mal zusammenzufassen:

1. Erstellen des Radix (das Häusersystem spielt hier keine Rolle, sondern nur die Achsen AC - DC - IC - MC).

2. Erstellen des Neumond- oder Vollmondhoroskops, je nachdem, ob ein Vollmond oder ein Neumond der Geburt vorausging. Bei Neumondhoroskopen ist es eine gradgenaue Konjunktion von Sonne und Mond, beim Vollmond eine gradgenaue Opposition von Sonne und Mond. Alternativ kann man den SAN in der Traditionell.ape-Vorlage in astroplus verwenden.

3. Bei Vollmond wird das Licht über der Erde berücksichtigt (Häuser 7 - 12), also entweder Sonne oder Mond

Bei Neumondhoroskopen hängt es von der Hausstellung der Konjunktion ab? Ist die Konjunktion in den Häusern 1-6 unter der Erde der Mond, ist die Konjunktion über der Erde (Häuser 7-12) die Sonne?

4. Untersuchung der Sonne (oder des Mondes?) im Radixhoroskop anhand der Würdentabelle und der Stellung.

Was hat Vorrang?
a) Wenn die Lichter (Sonne - Mond) im Neu- oder Vollmondhoroskop an einer Achse stehen (AC - DC, MC - IC)? Wie wird dann weiter verfahren?

b) Würdenplaneten der Sonne oder des Mondes im Radixhoroskop ermitteln und im Voll- oder Neumondhoroskop nachsehen, welcher Aspekt (egal welcher) die Planeten, die in Würde stehen (egal welche) als nächstes zustandekommen?

Was ist, wenn es bereits Aspekte im Neu-/Vollomndhoroskop mit dem AC und dem MC gibt (also den Ecken)? Gelten diese dann auch und hängt des dann von der Gradgenauigkeit ab bzw. welcher applikative Aspekt als nächstes vollkommen wird?

In meinem Neumondhoroskop steht die Sonne-Mond-Konjunktion gradgenau auf dem DC. Ich hänge die Grafik mal an.
Im Radix steht der Saturn 3 Grad vom AC entfernt.
Neumond.png
Neumond.png (151.28 KiB) 7749 mal betrachtet
Und das Radix
Horoskop.png
Horoskop.png (160.04 KiB) 7749 mal betrachtet
Danke schon mal für Eure Hilfe!

Schönen Sonntag!
vergnuegt

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Chanda
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Geburtszeitkorrektur nach der Animodar-Methode

Beitrag von Chanda »

Hallo vergnügt,

zu deiner Frage "3.":
dein erster Satz: Ja.
Dein zweiter Satz ist zu verneinen. Es hängt nichts von den Häusern bei Neumond ab oder ob der SAN über oder unter dem Horizont steht. Es wird einfach der Grad des Syzygiums genommen und die Planeten notiert, die dort Würden haben. Und diese Planeten sollen bzw. einer von ihnen einen Aspekt ZUM RADIX und seinen Achsen haben.

zu "4.":
Wenn eines der Lichter im Radix in Konjunktion zu einer Achse steht, dann ist dieses Licht der Animodar und man verfährt gar nicht weiter, sondern wenn der Orbis klein genug ist, stimmt die Geburtsuhrzeit des Radix.

zu "4. b": Nein, überhaupt nicht, das wird nicht angesehen.

Wenn es Aspekte im Syzygium zu den Achsen gibt, spielt das für diese Geburtszeitkorrektur nach dem Animodar keine Rolle.

Bei dir dürfte der Animodar dann Saturn sein, der im Radix am AC steht, also dürfte deine Geburtsuhrzeit stimmen. Soweit ich die Methode richtig verstanden habe, muss der Aspekt zu einer Achse nicht gradgenau sein.

Ich hoffe, ich habe alle Unklarheiten beseitigen können und Cazimi ist mir nicht böse über die Einmischung.

Viele Grüße
Chanda

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Traumprinz
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Geburtszeitkorrektur nach der Animodar-Methode

Beitrag von Traumprinz »

Hallo vergnuegt :),
Cazimi :) und
zusammen :) (irgendwas müssen wir mal mit den Anreden machen :D )

ich will cazimi jetzt nicht vorgreifen, aber das hier ist eine schöne Übung, um zu sehen, wie weit ich das System schon begriffen habe. (Auch von mir herzlichen Dank an dieser Stelle: sehr interessante Methode! :yes: )
vergnuegt hat geschrieben:
So 18. Mär 2018, 16:20
1. Erstellen des Radix (das Häusersystem spielt hier keine Rolle, sondern nur die Achsen AC - DC - IC - MC).

2. Erstellen des Neumond- oder Vollmondhoroskops, je nachdem, ob ein Vollmond oder ein Neumond der Geburt vorausging. Bei Neumondhoroskopen ist es eine gradgenaue Konjunktion von Sonne und Mond, beim Vollmond eine gradgenaue Opposition von Sonne und Mond. Alternativ kann man den SAN in der Traditionell.ape-Vorlage in astroplus verwenden.

3. Bei Vollmond wird das Licht über der Erde berücksichtigt (Häuser 7 - 12), also entweder Sonne oder Mond
So weit ist glaube ich alles in Ordnung und auch verständlich.
Bei Neumondhoroskopen hängt es von der Hausstellung der Konjunktion ab? Ist die Konjunktion in den Häusern 1-6 unter der Erde der Mond, ist die Konjunktion über der Erde (Häuser 7-12) die Sonne?
Hatte ich mich auch gefragt, aber da beide auf dem gleichen Grad stehen, sind auch die Würden identisch - sollte also keine Rolle spielen. (Es sei denn, da werden noch irgend welche Winkelzüge gemacht?)
4. Untersuchung der Sonne (oder des Mondes?) im Radixhoroskop anhand der Würdentabelle und der Stellung.
Das habe ich anders verstanden: Du schaust im Radix nach den Planeten, die vorher in der Würdentabelle aufgetaucht sind. Und dann, welcher von diesen am nächsten zum exakten Aspekt mit einer Achse steht. Die Achse (bzw. die zugehörige Zeit) wird dann so hingedreht, dass der Aspekt exakt wird. (Ach so, hast du weiter unten in Punkt b) aufgeführt). Das war es dann schon, wenn ich das richtig verstanden habe...
a) Wenn die Lichter (Sonne - Mond) im Neu- oder Vollmondhoroskop an einer Achse stehen (AC - DC, MC - IC)? Wie wird dann weiter verfahren?
Im Syzygium interessieren nur die Würden, nicht die Achsen.

Liebe Grüße,
Björn

PS @cazimi: eine Frage habe ich aber auch noch. :D Es ist ja immer die Frage, wie genau eine Geburtszeit ist. Wonach entscheide ich, ob vielleicht nicht der engste Aspekt der richtige ist, sondern eventuell erst ein späterer? :gruebel:

PPS: Hat sich mit chanda (huhu ;) ) überschnitten. :crazy:
„Oft fällt das Denken schwer, indes
das Schreiben geht auch ohne es!“
Wilhelm Busch

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vergnuegt
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Geburtszeitkorrektur nach der Animodar-Methode

Beitrag von vergnuegt »

Liebe Chanda, :)
lieber Traumprinz, :)
liebe Cazimi, :)
und alle anderen :)

@ Chanda: Danke für Deine Erklärung!

Also kann man sagen:
1. Erstellen des Radix (das Häusersystem spielt hier keine Rolle, sondern nur die Achsen AC - DC - IC - MC).
2. Erstellen des Neumond- oder Vollmondhoroskops, je nachdem, ob ein Vollmond oder ein Neumond der Geburt vorausging. Bei Neumondhoroskopen ist es eine gradgenaue Konjunktion von Sonne und Mond, beim Vollmond eine gradgenaue Opposition von Sonne und Mond. Alternativ kann man den SAN in der Traditionell.ape-Vorlage in astroplus verwenden.
3. Bei Vollmond wird das Licht über der Erde berücksichtigt (Häuser 7 - 12), also entweder Sonne oder Mond. Bei Neumondhoroskopen nimmt man das Syzygium und prüft die Würden anhand des Zeichenstandes (z. B. Widder, ...).
4. Wenn eines der Lichter im Radix in Konjunktion zu einer Achse steht, dann ist dieses Licht der Animodar und man verfährt gar nicht weiter, sondern wenn der Orbis klein genug ist, stimmt die Geburtsuhrzeit des Radix.
5. Wenn das nicht der Fall ist, suche ich die nächste Konjunkltion der Planeten, die im SAN Würde besitzen. Der nächste Aspekt gewinnt :)
Traumprinz hat geschrieben:
So 18. Mär 2018, 17:36
Hatte ich mich auch gefragt, aber da beide auf dem gleichen Grad stehen, sind auch die Würden identisch - sollte also keine Rolle spielen. (Es sei denn, da werden noch irgend welche Winkelzüge gemacht?)
Richtig! Ich betrachte hier ja das Zeichen - und die Würden im Zeichen ändern sich nicht :axo:

Euch allen einen schönen Sonntag!

Stefan

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Max
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Geburtszeitkorrektur nach der Animodar-Methode

Beitrag von Max »

vergnuegt hat geschrieben:
So 18. Mär 2018, 16:20
4. Untersuchung der Sonne (oder des Mondes?) im Radixhoroskop anhand der Würdentabelle und der Stellung.
[...]
b) Würdenplaneten der Sonne oder des Mondes im Radixhoroskop ermitteln und im Voll- oder Neumondhoroskop nachsehen, welcher Aspekt (egal welcher) die Planeten, die in Würde stehen (egal welche) als nächstes zustandekommen?
Das habe ich anders verstanden: die
Untersuchung der Würden richtet sich
auf den Grad des bestimmten Lichtes
in der Syzygie, also dem Neu- oder
Vollmondhorskop.

Die Aspektsuche erfolgt dann im Radix-
horoskop.

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cazimi
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Geburtszeitkorrektur nach der Animodar-Methode

Beitrag von cazimi »

Guten Morgen,
@ Max
Das habe ich anders verstanden: die
Untersuchung der Würden richtet sich
auf den Grad des bestimmten Lichtes
in der Syzygie, also dem Neu- oder
Vollmondhorskop.

Die Aspektsuche erfolgt dann im Radix-
horoskop.
Genau so gehe ich vor. Rita und Traumprinz haben das sehr gut verstanden.

@ Stefan,
Wenn eines der Lichter im Radix in Konjunktion zu einer Achse steht, dann ist dieses Licht der Animodar und man verfährt gar nicht weiter, sondern wenn der Orbis klein genug ist, stimmt die Geburtsuhrzeit des Radix.
5. Wenn das nicht der Fall ist, suche ich die nächste Konjunkltion der Planeten, die im SAN Würde besitzen. Der nächste Aspekt gewinnt
Die Konjunktion ist die erste Option und vorallem für die Lichter. Aber auch sonstige Hauptaspekte der Lichter wie Trigon, Quadrat und Sextil haben Vorrang.

Sollten diese Aspekte nicht gegeben sein, werden die festgestellten Planeten untersucht. Hier kommen aber alle Aspekte zum Tragen. Konjunktion, Trigon, Quadrat,Halbsextil, Halbquadrat, Quintil, Eineinhalbquadrat, Biquintil und Qiuncunx.

Der so gefundene Animodar wird zur Korrektur verwendet. Die Achsen werden so bewegt bis sie einen gradgenauen Aspekt zum Animodar bilden. Diese Gradzahl sollte dann die genaue Geburtszeit sein.

Am Beispiel von Stefan steht SAT nahe am AC. Die korrigierte Geburtszeit wäre demnach 9.09 Uhr bzw. 9.08 Uhr.

Wobei ich hier dazu neige die zeitnahe liegendere VEN, die den AC durch Halbquadrat aspektiert zu verwenden.
Gradgenau wird dieses Halbquadrat nach 0,3 Grad. Womit die Geburtszeit stimmen würde.
Meine Meinung ist, je exakter ein Aspekt schon ist, diesen zu verwenden.
Andererseits hat SAT die meisten Würden.

Bei dieser Methode besteht nicht unbedingt Einigkeit.Leider sind die Überlieferungen nur verstümmelt vorhanden.

Ich persönlich finde sie halt interessant, vorallem, wenn ich sie mit der Geburtszeitkorrektur der TPA, hier von Rita, immer wieder sehr verständlich vorgestellt, vergleiche, konnte ich Übereinstimmigkeiten in der Uhrzeit feststellen.

Grundsätzlich sollten, so sehe ich das, nur Geburtszeitkorrekturen vorgenommen werden, wenn sich eine erhebliche Änderung der Radix ergeben sollte wie z.B. wenn sich der AC oder sonstige Häuserspitzen auf einem Übergangsgrad befinden oder der Native nur eine ungefähre Zeit weiß. Aber auch bei ganzen Stunden wie exakt 12.00 oder 12.15, 12.30 usw. ist meines Erachtens eine Überprüfung der Geburtszeit angezeigt.

Als Nachtrag:
Es werden sogar Fixsterne zur Korrektur verwendet, so diese den AC oder MC konjugieren. Herausragend ist hierbei der Fixstern Regulus bei bekannten Persönlichkeiten wie Trump. Frau Merkel hat Spica auf dem MC. Das nur so nebenbei.

Eine schöne Woche an Alle.

Grüsse
Cazimi

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vergnuegt
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Geburtszeitkorrektur nach der Animodar-Methode

Beitrag von vergnuegt »

Hallo Cazimi, :)
hallo zusammen, :)

herzlichen Dank für Deine ausführliche Erklärung, Cazimi! Hoffe, die Zahnschmerzen sind verschwunden.

Alles Gute!

Liebe Gruesse
Stefan

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Landmann
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Korrektur der Beschreibung der Animodar-Methode

Beitrag von Landmann »

Diese Thread ist ja schon alt, aber ich werde nicht der einzige sein, der ihn findet. Daher eine wichtige Korrektur dieser Methode nach Ptolemäus.

(Es wurde ausdrücklich erwähnt, das Ptolemäus die Geburtszeitkorrektur nach dem Animodar beschreibt, daher richte ich mich im Folgenden hauptsächlich nach seiner Beschreibung, die er im 3. Buch im Kapitel über den „Grad des aufsteigenden Zeichens” gibt.)

Es werden nach Ptolemäus nicht alle traditionellen 7 Planeten und Lichter beachtet (und natürlich weder Uranus, Neptun und Pluto und schon gar nicht Asteroiden oder Anderes), die irgendeine Würde am Grad des Syzygiums bzw. dem des sichtbaren Lichtes haben, sondern nur der, der an diesem Grad die höchsten Würden innehat. Dieser Planet (ich nenne im Folgenden auch SO und MO „Planet”) wird in der deutschen Übersetzung des Tetrabiblos „Beherrscher des Grades” genannt (Seite 140 in der Ausgabe des Chiron-Verlages, 3. Auflage, 2012) und hieß „Almuten”. Um die höchste Würde zu berrechnen, muss man die Würden gewichten, das beschreibt u.a. William Lilly in seiner „Christlichen Astrologie” (der übrigens auch den Animodar erklärt):
  1. Domizil (Herrschaft): 5 Punkte
  2. Erhöhung: 4 Punkte
  3. Triplizität: 3 Punkte
  4. Grenze: 2 Punkte
  5. Dekanat (= Gesicht): 1 Punkt
(Ptolemäus gibt der Triplizität Priorität; ich richte mich aber nach Lilly.)

Man zählt zusammen und wird meistens einen einzigen Planeten mit den meisten Punkten finden. Das muss aber nicht immer der Herrscher des Zeichens sein: VE in den FIS hat nicht nur Erhöhungs-, sondern auch Triplititätswürde – gesamt 7 Punkte und JU im 1. und 3. Dekanat nur 5. In den ersten 8 Graden der FIS steht sie auch noch in eigener Grenze und kommt dort daher auf 9 Punkte. Im 13. bis 16. Grad der FIS aber hat JU beispielsweise 8 Punkte (Domizil, Grenze und Dekanat), VE aber nur 3 (Triplizität). Manchmal gibt es zunächst keinen eindeutigen Sieger, z.B. hat VE in den ersten 10 Grad des KRE zusätzlich zu ihrer Triplizitäts- auch noch Dekanatswürde (zusammen 4 Punkte) und JU bekommt für seine Erhöhung ebenfalls 4 Punkte. Dazu unten mehr.

Man weiß nun also den Grad des Syzygiums und kennt den (oder die, s.u.) Planeten mit den höchsten Würden an diesem Ort. Nun sucht man diesen Planeten im unkorrigierten Radix (hoffentlich ist es nicht der MO, wenn man keine ungefähre Angabe der geschätzten Zeit hat!) und notiert Grad und Minuten dieses Planeten oder Lichtes. Irgendwelche Aspekte sind nicht zu beachten, sondern es wird nun der AC oder das MC (und damit die Geburtszeit) folgendermaßen korrigiert:

Steht dieser Planet näher zum AC, wird der Grad des AC auf den des Planeten gesetzt, steht er dem MC näher, wird das MC danach korrigiert. Steht VE z.B. auf 7° FIS und der unkorrigierte AC auf 6° WAS, dann wird der AC auf 7° WAS gesetzt.

Im seltenen Falle zweier nach Würden gleich starker Planeten, dann nimmt man den dem AC bzw. MC näheren Planeten. Stehen beide gleich weit weg, dann den, der dem AC bzw. MC seiner Art nach ähnlicher ist.

Das ist die Art wie Ptolemäus (und andere wie etwa William Lilly) den Animodar zur Korrektur der Geburtszeit benutzten. William Lilly schreibt allerdings, dass man damit nicht den genauen Grad finden kann, aber wenigstens allermeistens das Zeichen des Aszendenten und einen ungefähren Grad und das kann für die Feinkorrektur mit Primärdirektionen, die er empfielt, schon sehr hilfreich sein. Kennt man auch keine ungefähre Zeit, ja, nicht einmal, ob es sich um eine Tag- oder Nachtgeburt handelt, dann ist der Animodar Gold wert.
„Der, der sich zu viel auf sich einbildet,
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
(Cardano)

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Geburtszeitkorrektur nach der Animodar-Methode

Beitrag von frajoscha »

Hallo Cazimi,

danke für Deine anschauliche Erläuterungen zu diesem wichtigen Thema!
Wie gehe ich vor, wenn der letzte Vollmond vor der Geburt bereits 5° über-
schritten ist? Danke für Deine Antwort!
Gruß frajoscha

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Landmann
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Geburtszeitkorrektur nach der Animodar-Methode

Beitrag von Landmann »

Hallo frajoscha,

ich bin zwar nicht Cazimi, aber da du ja unmittelbar auf meine Korrektur geantwortet hast, hast du vielleicht ohnehin mich, Landmann, gemeint? Und da Cazimi nicht antwortet, tu’s ich:

Ich weiß nicht, ob ich deine Frage richtig verstehe. Da ich vermute, dass du weißt, was ein Syzygium ist, verstehe ich deine Frage so, dass du sagen wolltest, was geschieht, wenn der MO im Radix nur mehr 5° vor der SO steht oder erst 5° danach. – Ich verwende immer das exakte Syzygium, auch wenn z.B. zur Geburt ein Vollmond angeblich auf 1° applikativ genau war. Er ist dann eben nicht ganz genau. In diesem Fall beachte ich den Grad des vorgeburtlichen Neumondes. Da ich aber ja noch gar nicht weiß, ob die Geburtszeit auf 4 Minuten exakt ist (wiederum auf dieses Beispiel bezogen), wird auch der Grad des der Geburt unmittelbar folgenden Vollmondes beachtet. Glücklicherweise kommt das nicht oft vor.

Habe ich deine Frage richtig verstanden?
„Der, der sich zu viel auf sich einbildet,
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
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Geburtszeitkorrektur nach der Animodar-Methode

Beitrag von frajoscha »

Hallo Landmann,
vielen Dank für Dein Einspringen.
Der Radix-Mond hat den vorgeburtlichen Vollmond bereits um 5° überschritten.
Ich nehme doch an, dass der Grad des VM vor der Geburt entscheidend ist.
Gruß mit vielen guten Wünschen für das neue Jahr, frajoscha

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Geburtszeitkorrektur nach der Animodar-Methode

Beitrag von Landmann »

frajoscha hat geschrieben:
Do 2. Jan 2025, 10:30
Ich nehme doch an, dass der Grad des VM vor der Geburt entscheidend ist.
Die Methode der Geburtszeitkorrektur mittels Animodar benutzt Voll- oder Neumond, je nachdem was näher zur Geburt lag. Es geht also um die letzte Konjunktion bzw. Opposition zwischen SO und MO vor der Geburt. Dabei spielt es keine Rolle ob die beiden zur Zeit der Geburt, also auch im Radix schon weiter als 5° auseinanderstehen. Es ist nur zu bestimmen, auf welchem Grad der vorgeburtliche Neu- oder Vollmond stand, je nachdem was zeitlich näher lag. –

Auch dir und den unbekannten Mitlesenden ein gutes und friedvolles neues Kalenderjahr!
„Der, der sich zu viel auf sich einbildet,
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
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Geburtszeitkorrektur nach dem Animodar – Beispiel

Beitrag von Landmann »

Ich gebe im Folgenden ein komplettes Beispiel für die Geburtszeitkorrektur per Animodar nach Ptolemäus um alle Missverständnisse auszuräumen.

Das unkorrigierte Geburtshoroskop:

HeinrichVIII.png
HeinrichVIII.png (37.35 KiB) 1510 mal betrachtet

Wie man sieht, geht der Geburt ein Vollmond auf 8°25' um 22:05 Uhr voraus. Es war also nachts zur Zeit der exakten MO OPP SO, folglich war der MO das sichtbare Licht. Den Grad des MO nimmt man also laut Ptolemäus, dieser stand im STE auf 8°25'. Höchste essentielle Würden hat an diesem Grad SA. (Hier folge ich nicht Ptolemäus, der laut Tetrabiblos den Triplizitätsherrscher vorziehen würde.)
Nun suche ich SA im unkorrigierten Geburtshoroskop. Er befindet sich auf 6°42' (im STE, aber das ist unwichtig in diesem Zusammenhang). Der unkorrigierte AC liegt auf 6°12', das unkorrigierte MC auf 28°25'. Der AC liegt näher, folglich wird er auf 6°42' geschoben.

Theoretisch. Denn bei einer so nahen Übereinstimmung zwischen unkorrigierter und korrigierter Achse würde ich nichts verschieben, sondern die Geburtszeitkorrektur nach dem Animodar einfach als Bestätigung der überlieferten Geburtszeit sehen.
„Der, der sich zu viel auf sich einbildet,
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