Temperamentberechnungen
- vergnuegt
- Mitglied
- Beiträge: 246
- Registriert: Fr 29. Sep 2017, 13:09
- Methode: Traditionell
Temperamentberechnungen
Hallo zusammen,
Dorian Gieseler Greenbaum hat 2005 ein Buch mit dem Titel "Temperament. Astrology s forgotten key" herausgebracht, wo sie viele ältere Konzepte der Temperamentbestimmung untersucht und anhand einer kleinen Studie ihr eigenes Konzept entwickelt. Dies ist - mit Modifikationen - in Planetdance implementiert.
Ihre Faktoren für Temperament sind - wie bei vielen (allen?) anderen Konzepten - der Mond und der AC sowie die Jahreszeit (Sonne).
Die Exeter Astrology Group https://www.exeterastrologygroup.org.uk ... e.html?m=1 bzw. https://www.exeterastrologygroup.org.uk ... ament.html hat auch ein Konzept vorgelegt, dass auf diesen drei Faktoren incl. Variationen beruht.
Das Elend mit der Temperamentberechnung ist die Beschränktheit auf die drei Faktoren. Andererseits "verwässern" viele Faktoren das Temperament-Bild. Letztendlich werden wir hier kein "richtig" und "falsch" finden.
Meine Bedenken gegen die bestehenden Konzepte:
- Bei LILLY wird der Lord of the Geniture verwendet. Gibt es keinen LoG ist das Horoskop nicht mehr vergleichbar
- Bei FRAWLEY habe ich die vielen + und - nicht kapiert. Warum kann man nicht einfach eine feste Gewichtung vornehmen (z B. AC 4 Punkte : Mond 4 Punkte : Jahreszeit 4 Punkte, wie das im Grundmodell bei GREENBAUM beschrieben wird)? Sonst gewichte ich ja entweder den AC oder den Mond stärker, je nachdem, wer mehr Aspekte hat
Ich nutze im Augenblick - zum Teil aus Bequemlichkeit, zum Teil weil sich das Ganze variieren lässt - die Berechnung von Planetdance. Es liefert mir eher einen Anhaltspunkt als eine letztendliche Aussage, die ich dann weiter untersuche.
Was mir wenig eingängig ist, ist, dass Sonnen- oder Mondphasen Temperamente generieren, die sonst nicht im Horosokop vorhanden sind. Im Herbst Geborene (Sonne in Waage - Skorpion - Schütze) - wo ist da das Melancholische?
Viele Grüsse
vergnuegt
Dorian Gieseler Greenbaum hat 2005 ein Buch mit dem Titel "Temperament. Astrology s forgotten key" herausgebracht, wo sie viele ältere Konzepte der Temperamentbestimmung untersucht und anhand einer kleinen Studie ihr eigenes Konzept entwickelt. Dies ist - mit Modifikationen - in Planetdance implementiert.
Ihre Faktoren für Temperament sind - wie bei vielen (allen?) anderen Konzepten - der Mond und der AC sowie die Jahreszeit (Sonne).
Die Exeter Astrology Group https://www.exeterastrologygroup.org.uk ... e.html?m=1 bzw. https://www.exeterastrologygroup.org.uk ... ament.html hat auch ein Konzept vorgelegt, dass auf diesen drei Faktoren incl. Variationen beruht.
Das Elend mit der Temperamentberechnung ist die Beschränktheit auf die drei Faktoren. Andererseits "verwässern" viele Faktoren das Temperament-Bild. Letztendlich werden wir hier kein "richtig" und "falsch" finden.
Meine Bedenken gegen die bestehenden Konzepte:
- Bei LILLY wird der Lord of the Geniture verwendet. Gibt es keinen LoG ist das Horoskop nicht mehr vergleichbar
- Bei FRAWLEY habe ich die vielen + und - nicht kapiert. Warum kann man nicht einfach eine feste Gewichtung vornehmen (z B. AC 4 Punkte : Mond 4 Punkte : Jahreszeit 4 Punkte, wie das im Grundmodell bei GREENBAUM beschrieben wird)? Sonst gewichte ich ja entweder den AC oder den Mond stärker, je nachdem, wer mehr Aspekte hat
Ich nutze im Augenblick - zum Teil aus Bequemlichkeit, zum Teil weil sich das Ganze variieren lässt - die Berechnung von Planetdance. Es liefert mir eher einen Anhaltspunkt als eine letztendliche Aussage, die ich dann weiter untersuche.
Was mir wenig eingängig ist, ist, dass Sonnen- oder Mondphasen Temperamente generieren, die sonst nicht im Horosokop vorhanden sind. Im Herbst Geborene (Sonne in Waage - Skorpion - Schütze) - wo ist da das Melancholische?
Viele Grüsse
vergnuegt
- Dateianhänge
-
- ExeterGroup.JPG (124.12 KiB) 2311 mal betrachtet
- Landmann
- Mitglied
- Beiträge: 335
- Registriert: Fr 7. Jun 2024, 20:01
- Methode: Traditionell
Temperamentberechnungen
Dieses Buch kenne ich nicht. Ist nicht ganz billig und obwohl ich viel Astrologisches auf Englisch lese, tu ich mir doch schwerer in dieser Sprache. Lohnt es sich deiner Meinung nach, es zu kaufen?
Nicht bei allen. Die, die ich kenne (William Lilly, Helena Avelar und Luís Ribeireo, John Frawley und Oscar Hofman) verwenden alle vier zusätzlich entweder den Almuten des Horoskops oder den sogenannten Herrn des Horoskops (eine Vereinfachung des Almuten, der ja der Herr über die lebensspendenden Punkte ist und daher ein gewichtiges Wort zum Temperament beizutragen hat).
Aber es wird ja gar nicht darauf beschränkt! Abgesehen vom Almuten oder LoG, werden ja auch Aspekte zum AC,


Warum sollte es keinen geben? Sollte kein Planet Würden haben, dann nimmt man eben den am wenigsten geschwächten. Gibt es zwei gleichg starke, zieht man beide heran. Ich sehe da kein Problem.
Ja, die + und - sind nicht gerade übersichtlich. Aber ich glaube, er wollte betonen, dass hier nur mehr kleine Anpassungen angezeigt werden und nicht so wichtige Anzeichen. Siehe mein Beispiel im Scholz-Thread. Man gewichtet übrigens nicht stärker, wenn ein Punkt (mehr) Aspekte hat. Wird z.B.vergnuegt hat geschrieben: ↑Di 25. Feb 2025, 15:33Bei FRAWLEY habe ich die vielen + und - nicht kapiert. Warum kann man nicht einfach eine feste Gewichtung vornehmen (z B. AC 4 Punkte : Mond 4 Punkte : Jahreszeit 4 Punkte, wie das im Grundmodell bei GREENBAUM beschrieben wird)? Sonst gewichte ich ja entweder den AC oder den Mond stärker, je nachdem, wer mehr Aspekte hat


Wie gesagt, die Zeichenstellung ist nicht so wichtig. (Daher finde ich ja auch die „moderne” Zählweise rein nach Element der Zeichen, in denen Planeten stehen, unbrauchbar.) In dieser Zeit der




Du hast mich auf die Idee gebracht, zwar weiterhin Frawleys Temperamentsbestimmung zu verwenden, aber statt dem LoG (Lord bzw. Lady of Geniture) den Almuten zu verwenden.
Zuletzt geändert von Landmann am Di 25. Feb 2025, 21:43, insgesamt 2-mal geändert.
„Der, der sich zu viel auf sich einbildet,
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
(Cardano)
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
(Cardano)
- frajoscha
- Mitglied
- Beiträge: 982
- Registriert: Do 16. Jun 2016, 20:33
- Methode: Traditionell, Klassisch
Temperamentberechnungen
Hallo miteinander,
nachdem ich meine Ausbildung bei Academia Astrologiae abgeschlossen hatte,
stellte ich mir eine eigene 5 teilige Scheibe her die ich Temperamentarium
nannte. Jede einzelne der 5 Scheiben kann ich gegeneinander verschieben.
Die einzelnen Scheiben sind geordnet nach Gruppierungen der Elemente die
die Temperamente bestimmen.
AS
Herr des AS
Mondviertel (letztes)
Jahreszeit (Sonnenzeichen)
Almuten des Radix
Liegt eine Horoskopgrafik vor kann mit dieser Scheiben innerhalb 4-5 Minuten
das Temperament abgelesen werden.
Ob der Almuten des Horoskop oder des AS genommen wird ist Ansichtssache.
frajoscha
nachdem ich meine Ausbildung bei Academia Astrologiae abgeschlossen hatte,
stellte ich mir eine eigene 5 teilige Scheibe her die ich Temperamentarium
nannte. Jede einzelne der 5 Scheiben kann ich gegeneinander verschieben.
Die einzelnen Scheiben sind geordnet nach Gruppierungen der Elemente die
die Temperamente bestimmen.
AS
Herr des AS
Mondviertel (letztes)
Jahreszeit (Sonnenzeichen)
Almuten des Radix
Liegt eine Horoskopgrafik vor kann mit dieser Scheiben innerhalb 4-5 Minuten
das Temperament abgelesen werden.
Ob der Almuten des Horoskop oder des AS genommen wird ist Ansichtssache.
frajoscha
- Landmann
- Mitglied
- Beiträge: 335
- Registriert: Fr 7. Jun 2024, 20:01
- Methode: Traditionell
Temperamentberechnungen
Vielleicht kannst du, frajoscha, ein Foto deiner Scheibe posten. Dann können wir das eher nachvollziehen.
„Der, der sich zu viel auf sich einbildet,
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
(Cardano)
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
(Cardano)
- vergnuegt
- Mitglied
- Beiträge: 246
- Registriert: Fr 29. Sep 2017, 13:09
- Methode: Traditionell
Temperamentberechnungen
Hallo, Landmann,
Mich interessiert das Thema Temperament sehr, ich nehme es auch häufiger zur Hand. Also, erstes Kriterium: Wie sehr interessiert Dich das?
Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt:
1. Theory and History ofTemperament 1-56
2. Temperament: Theory Applied: The Waldorf Study 57-72
3. Using Temperament in Modern Astological Practice 73-140
Danach gibt es noch diverse Anhänge
A Determining Temperament Etc. Through the Ages
B Robert Burton and The Anatomy of Melancholy
C Ramon Lull s Descriptions of Temperament
D Nicolas Culpeppers Description of Temperament
E Poems on Temperament
F Culpeppers Compound Temperaments
G Roy Wilkinsons Temperament Charts
H Birthcharts of the Children used in the Waldorf Study
I Nam4es, Temperaments and Temperamte Factors
Es ist kein Buch, das man jetzt von vorne bis hinten liest, aber immer mal ein wenig nachschlägt. The Waldorf Study ist eine von der Autorin an Steiners Temperament angelehnte Studie. Bei amazon kann man reinlesen.
Diese Studie ist natürlich - wie alle astrologischen Studien - nicht repräsentativ. Dafür gilt es wohl als Standardwerk für Temperament heute (zumindest wüßte ich kein anderes Werk dazu).
Ähnlich ist es auch bei den Temperamenten der Planeten
HT Sonne, Mars
HF Jupiter Venus
KT Saturn
KF Mond
Merkur: HF oder KT
Da kann ich jetzt mit oriental/occidential bei Merkur und Venus noch was rausholen - aber die Wahrscheinlichkeit, dass heiße/warme Planeten in die Temperaturberechnung stärker eingehen, ist höher als kalt und feucht oder kalt und trocken. Und das kann natürlich gut zu Verzerrungen führen, weil nicht jedes Temperament durch gleich viele Planeten repräsentiert wird.
AC-Zeichen 2 Punkte
AC-Herr 1 Punkt
AC-Almuten 1 Punkt
Mond-Zeichen 2 Punkte
Mond-Herr 1 Punkt
Mond-Almuten 1 Punkt
Sonne Zeichen 2 Punkte
Sonne Herr 1 Punkt
Sonne Almuten 1 Punkt
Lord of the Geniture (falls vorhanden) 2 Punkte
Almuten (falls kein LoG, d. h. kein Planet, der MINDESTENS Triplizität UND positive akzidentielle Würden besitzt) 2 Punkte
Hier wäre die Wahrscheinlichkeit überall gleich hoch - und Sonne, Mond und AC wären gleich gewichtet und das Statistikerherz befriedet.
Aber wahrscheinlich sieht die Realität anders aus. Aber wie?
vergnuegt
Ein klares und eindeutiges Jein

Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt:
1. Theory and History ofTemperament 1-56
2. Temperament: Theory Applied: The Waldorf Study 57-72
3. Using Temperament in Modern Astological Practice 73-140
Danach gibt es noch diverse Anhänge
A Determining Temperament Etc. Through the Ages
B Robert Burton and The Anatomy of Melancholy
C Ramon Lull s Descriptions of Temperament
D Nicolas Culpeppers Description of Temperament
E Poems on Temperament
F Culpeppers Compound Temperaments
G Roy Wilkinsons Temperament Charts
H Birthcharts of the Children used in the Waldorf Study
I Nam4es, Temperaments and Temperamte Factors
Es ist kein Buch, das man jetzt von vorne bis hinten liest, aber immer mal ein wenig nachschlägt. The Waldorf Study ist eine von der Autorin an Steiners Temperament angelehnte Studie. Bei amazon kann man reinlesen.
Diese Studie ist natürlich - wie alle astrologischen Studien - nicht repräsentativ. Dafür gilt es wohl als Standardwerk für Temperament heute (zumindest wüßte ich kein anderes Werk dazu).
Vielleicht bin ich da ein zu misstrauischer Statistiker, das gebe ich gerne zu. Wenn ich ein Horoskop untersuche. z. B. mit den Faktoren AC-Zeichen, AC-Herr, AC Aspekte sowie Mond, Mond-Herr, Mond-Aspekte und jedem Faktor einen Punkt gebe, dann kann es sein, dass der AC keine Aspekte hat, somit 2 Punkte erhält (AC-Zeichen, AC-Herr). Der Mond hat 5 Aspekte, bekommt also jeweils einen Punkt für Zeichen und Herrschaft sowie zusätzlich fünf Punkte für die Aspekte. Dann habe ich ein totales Ungleichgewicht, nämlich ein Verhältnis 2 : 7 - da geht der AC ja unter. Wohlgemerkt: es ist eine statistisch-mathematische Überlegung.Landmann hat geschrieben: ↑Di 25. Feb 2025, 17:08Aber es wird ja gar nicht darauf beschränkt! Abgesehen vom Almuten oder LoG, werden ja auch Aspekte zum AC,und
und Almuten berücksichtigt. So kann jeder Planet eine Rolle spielen. Frawley, dessen Methode ich folge, wenn ich nicht zu bequem dafür bin und eine Vereinfachung verwende, die meist auch gut genug funktioniert, berücksichtigt sogar die Stellung der Planeten im Zeichen. Dabei war die Zeichenstellung, so weit ich weiß, immer untergeordnet. Sie dominiert nicht über den jeweiligen Planeten, sondern modifiziert ihn nur.
Ähnlich ist es auch bei den Temperamenten der Planeten
HT Sonne, Mars
HF Jupiter Venus
KT Saturn
KF Mond
Merkur: HF oder KT
Da kann ich jetzt mit oriental/occidential bei Merkur und Venus noch was rausholen - aber die Wahrscheinlichkeit, dass heiße/warme Planeten in die Temperaturberechnung stärker eingehen, ist höher als kalt und feucht oder kalt und trocken. Und das kann natürlich gut zu Verzerrungen führen, weil nicht jedes Temperament durch gleich viele Planeten repräsentiert wird.
Da stimme ich Dir auch größtenteils zu. Mein Statistikerherz würde gerne ein System schaffen wie das Folgende:Landmann hat geschrieben: ↑Di 25. Feb 2025, 17:08Wie gesagt, die Zeichenstellung ist nicht so wichtig. (Daher finde ich ja auch die „moderne” Zählweise rein nach Element der Zeichen, in denen Planeten stehen, unbrauchbar.) In dieser Zeit derin der
, dem
und dem
ist Herbst, das ist wichtig. Und im Herbst kann man schon trübsinnig werden, daher das Melancholische der Sonne in diesen Zeichen.
AC-Zeichen 2 Punkte
AC-Herr 1 Punkt
AC-Almuten 1 Punkt
Mond-Zeichen 2 Punkte
Mond-Herr 1 Punkt
Mond-Almuten 1 Punkt
Sonne Zeichen 2 Punkte
Sonne Herr 1 Punkt
Sonne Almuten 1 Punkt
Lord of the Geniture (falls vorhanden) 2 Punkte
Almuten (falls kein LoG, d. h. kein Planet, der MINDESTENS Triplizität UND positive akzidentielle Würden besitzt) 2 Punkte
Hier wäre die Wahrscheinlichkeit überall gleich hoch - und Sonne, Mond und AC wären gleich gewichtet und das Statistikerherz befriedet.

Das ist eine ziemlich coole Idee. Oder man sieht, ob es einen LoG gibt und wenn nicht, nimmt man den Almuten.
vergnuegt
- Landmann
- Mitglied
- Beiträge: 335
- Registriert: Fr 7. Jun 2024, 20:01
- Methode: Traditionell
Temperamentberechnungen
Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung des Buches. Ist bestellt.
Ja, wenn!vergnuegt hat geschrieben: ↑Mi 26. Feb 2025, 10:55Wenn ich ein Horoskop untersuche. z. B. mit den Faktoren AC-Zeichen, AC-Herr, AC Aspekte sowie Mond, Mond-Herr, Mond-Aspekte und jedem Faktor einen Punkt gebe, dann kann es sein, dass der AC keine Aspekte hat, somit 2 Punkte erhält (AC-Zeichen, AC-Herr). Der Mond hat 5 Aspekte, bekommt also jeweils einen Punkt für Zeichen und Herrschaft sowie zusätzlich fünf Punkte für die Aspekte.

Bleiben wir bei deinem reduzierten Beispiel:
Im System von Frawley wird nur AC (Zeichen) und





Das Ungleichgewicht wäre bei Frawley nie so stark. Ich für meinen Teil denke, wenn der


Diese Wahrscheinlichkeiten kommen dominant ohnehin nur beim LoG (bzw. beim Almuten) zur Wirkung, wenn man für


Man muss auch noch sagen, dass Frawley ein anderes System für die Elemente der Planeten bzw. ihre 4 Grundeigenschaften hernimmt, wo occidental oder oriental eine Änderung anzeigen. (Das tue ich übrigens nicht!)
Ich weiß nicht, ob die vier Temperamente in der Menschheit tatsächlich gleich verteilt auftreten. Wäre schwer herauszufinden, da es ja keine scharfe Trennung gibt und Mischungen sowieso am häufigsten auftreten.
Noch ungerechter wird es ja bei den „Geschlechtern”: 4 männliche Planeten, nur 2 weibliche und 1 Hermaphrodit. Vermutlich beruht das System der Zuschreibungen aber auf Beobachtung und Erfahrung und nicht auf „statistischer Gerechtigkeit”.
„Der, der sich zu viel auf sich einbildet,
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
(Cardano)
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
(Cardano)
- vergnuegt
- Mitglied
- Beiträge: 246
- Registriert: Fr 29. Sep 2017, 13:09
- Methode: Traditionell
Temperamentberechnungen
Hallo, Landmann,
Bei der Exeter Astrology Group hat 10 Faktoren (was ja schon viel ist). Bei 4 Temperamentausprägungen hat aber jeder Faktor ein großes Gewicht (bei weniger Faktoren noch viel mehr). Bei fünf Faktoren wird es schon schwierig, ein ausgeglichenes Temperamentbild zu bilden.
Irgendwo habe ich mal gelesen, dass bei den meisten Menschen zwei Temperamentausprägungen dominant sind (z. B. cholerisch und sanguinisch oder phlegmatisch und cholerisch). Die Prozentangaben sind natürlich auch nicht so wichtig zu nehmen (ob das nun 25 % oder 35 % sind ist egal).
Interessant ist es, wenn Temperamentausprägungen fehlen (z. B. kein Phlegma oder keine Melancholie, schlimmer noch: zwei fehlen), denn man geht ja von einem Ausgleich der Körpersäfte aus. Also am besten ist natürlich, wenn alle ungefähr gleich ausgeprägt sind.
Und vielleicht kann ich Dir zum Schluss doch noch die Elementtabelle schmackhaft machen - zumindest ein wenig
Sehen wir uns einmal eine beliebige Temperamentberechnung für Hitlers Horoskop an (Planetdance, Greenbaum) an:
Wir sehen: Phlegmatisch ist nicht (in keiner der in Planetdance enthaltenen Algorithmen). Temperamentmäßig kommt hier nichts zum Tragen. Jetzt interessiert mich persönlich: gibt es überhaupt einen Anhaltspunkt im Horoskop, wo eine "Erfahrung" oder ein "Link" abseits des Temperaments existiert? Im Klartext: Gibt es irgendwelche Ressourcen - Planeten in Zeichen (z. B. Jupiter im Skorpion)?
Das ist hier auch nicht der Fall. Lassen wir mal die "moderne" Häuserstellung (2. Spalte) weg - und es werden nur die klassischen Planeten angezeigt. Dann hat man, finde ich, noch ein Indiz für Grausamkeit, sich nicht in andere einfühlen können, etc. Aber das ist natürlich nur ein Vorschlag ...
vergnuegt
Das ist eigentlich, wenn ich darüber nachdenke, auch nicht das Problem. Das Problem ist, dass wir vier verschiedene Temperamentausprägungen haben, die wir mit ca. 6-8 Faktoren beschreiben sollen. Wenn wir 30 Faktoren hätten - wäre das völlig egal. Aber jeder Faktor (von dem wir nicht wissen, ob er wirklich zum Temperament beiträgt, weil jeder sein eigenes Süppchen bei der Temperamentberechnung gekocht hat) zählt viel.
Bei der Exeter Astrology Group hat 10 Faktoren (was ja schon viel ist). Bei 4 Temperamentausprägungen hat aber jeder Faktor ein großes Gewicht (bei weniger Faktoren noch viel mehr). Bei fünf Faktoren wird es schon schwierig, ein ausgeglichenes Temperamentbild zu bilden.
Irgendwo habe ich mal gelesen, dass bei den meisten Menschen zwei Temperamentausprägungen dominant sind (z. B. cholerisch und sanguinisch oder phlegmatisch und cholerisch). Die Prozentangaben sind natürlich auch nicht so wichtig zu nehmen (ob das nun 25 % oder 35 % sind ist egal).
Interessant ist es, wenn Temperamentausprägungen fehlen (z. B. kein Phlegma oder keine Melancholie, schlimmer noch: zwei fehlen), denn man geht ja von einem Ausgleich der Körpersäfte aus. Also am besten ist natürlich, wenn alle ungefähr gleich ausgeprägt sind.
Stimmt - das wäre auch eine Herangehensweise.
Ich habe hier auch einiges von FRAWLEY stehen - hast Du einen Literaturtip, wo das am besten systematisch beschrieben wird? Häufig macht er ja Beispiele (Seminarmietschnitte). So sehr das auch unterhaltsam und interessant ist - es ist leider immer nur ein Beispiel.
Ich vermute einmal, aber das ist nur eine Vermutung, dass man in der Erziehung versucht (zumindest im Westen) das phlegmatische Temperament "umzuerziehen", vielleicht auch Melancholie. Cholerisch und sanguinisch sind natürlich leistungsmäßig total angesagt.
Und vielleicht kann ich Dir zum Schluss doch noch die Elementtabelle schmackhaft machen - zumindest ein wenig

Sehen wir uns einmal eine beliebige Temperamentberechnung für Hitlers Horoskop an (Planetdance, Greenbaum) an:
Wir sehen: Phlegmatisch ist nicht (in keiner der in Planetdance enthaltenen Algorithmen). Temperamentmäßig kommt hier nichts zum Tragen. Jetzt interessiert mich persönlich: gibt es überhaupt einen Anhaltspunkt im Horoskop, wo eine "Erfahrung" oder ein "Link" abseits des Temperaments existiert? Im Klartext: Gibt es irgendwelche Ressourcen - Planeten in Zeichen (z. B. Jupiter im Skorpion)?
Das ist hier auch nicht der Fall. Lassen wir mal die "moderne" Häuserstellung (2. Spalte) weg - und es werden nur die klassischen Planeten angezeigt. Dann hat man, finde ich, noch ein Indiz für Grausamkeit, sich nicht in andere einfühlen können, etc. Aber das ist natürlich nur ein Vorschlag ...

vergnuegt
- Landmann
- Mitglied
- Beiträge: 335
- Registriert: Fr 7. Jun 2024, 20:01
- Methode: Traditionell
Temperamentberechnungen
In „The Real Astrology Applied” beschreibt er ab Seite 121 sein System. Aber das wird das sein, das du ohnehin kennst. Das ist das mit den vielen + und -.
Du kennst vermutlich auch „Die wahre Astrologie” von John Frawley. Da schreibt er auf Seite 33, dass Hitlers Temperament in traditioneller Sichtweise stark cholerisch sei. Das schaue ich mir an (streng nach Frawley, auch die Elementzuschreibungen nach oriental oder occidental verschieden):
- AC in
: H und F
- Keine Planeten im 1. Haus
- Aspekte (3° – 4° Orbis):
im
H und T, das verändert obiges also zu H+ F-
im
oriental verändert zu H+++ F--
- Antiszien (ca. 1° Orbis): keine
- Herrscher von 1:
verändert Obiges zu H+++ F--
- Aspekte (3° – 4° Orbis):
zu
: verändert zu H+++ F---
zu
: verändert zu H+++ F--- <— Das ist das Ergebnis für den AC. Sehr heiß, sehr wenig feucht, nicht typisch sanguinisch.
- Aspekte (3° – 4° Orbis):
in 3. Phase: K und T
- in einem kalten und trockenen Zeichen (
): K+ T+
- Aspekte (3° – 4° Orbis):
zu
: verändert zu K+ T <— Das ist das Ergebnis für den
. Recht kalt, trocken: melancholisch
- in einem kalten und trockenen Zeichen (
in 1. Phase: H und F
- in einem kalten, trockenen Zeichen: verändert zu H- F-
- Aspekte (3° – 4° Orbis): keine. Es bleibt bei H- F- <— Das ist das Ergebnis für die
. Mäßig warm, mäßig feucht: mäßig sanguinisch
- Lord of Geniture occidentale
im
: K und T+
- Aspekte (3° – 4° Orbis):
: verändert zu K T++
: verändert zu K T+++ <— Das ist das Ergebnis für den LoG. Kalt, sehr trocken: melancholisch
Ich denke, ich habe Frawleys Behauptung in „Die wahre Astrologie” nach seinen eigenen Kriterien nachvollziehbar überprüft und für richtig empfunden.
Was mit deinen Angaben übereinstimmt: Der Mann hatte kein Phlegma! (Das ist natürlich übertrieben: Er hatte Phlegma, aber in der Temperamentsbestimmung scheint es als zu schwach ausgeprägt gar nicht erst auf.)
„Der, der sich zu viel auf sich einbildet,
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
(Cardano)
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
(Cardano)
- frajoscha
- Mitglied
- Beiträge: 982
- Registriert: Do 16. Jun 2016, 20:33
- Methode: Traditionell, Klassisch
Temperamentberechnungen
Hallo Landmann,
ich habe versucht ein Bild zu scannen und Dir zu senden, aber ich fürchte meine Kenntnisse
reichen nicht aus, um dies zu bewerkstelligen. Schade.
Gruß frajoscha
ich habe versucht ein Bild zu scannen und Dir zu senden, aber ich fürchte meine Kenntnisse
reichen nicht aus, um dies zu bewerkstelligen. Schade.
Gruß frajoscha
- Landmann
- Mitglied
- Beiträge: 335
- Registriert: Fr 7. Jun 2024, 20:01
- Methode: Traditionell
Temperamentberechnungen
Danke für den Versuch!
„Der, der sich zu viel auf sich einbildet,
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
(Cardano)
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
(Cardano)
- Landmann
- Mitglied
- Beiträge: 335
- Registriert: Fr 7. Jun 2024, 20:01
- Methode: Traditionell
Temperamentberechnungen
Ich denke, das Temperament bzw. seine Betrachtung im Horoskop, ist nur ein grober Überblick. Die verschiedenen Methoden haben vor allem den Sinn, verschiedene Komponenten des Geburtshoroskops in eine vernünftige Rangordnung der Wichtigkeit bezüglich Temperament zu ordnen. Dabei bleibt wenig Wichtiges unberücksichtigt. Es ist völlig klar, dass jeder Mensch alle vier Temperamente und damit Elemente und humores („Säfte”) in sich tragen muss um leben zu können. Phlegma z.B. ist die Komponente die Fähigkeit zur Verbindung gibt, es ist ein „allgemeines Schmiermittel” sowohl auf körperlicher, als auch auf psychischer Ebene (Oscar Hofman: „Klassische Medizinische Astrologie”, Chiron Verlag, 2010). Es schmiert die Gelenke (wenn nicht: Arthritis), es sorgt dafür, dass der Körper nicht zu heiß wird. Seine strömende Eigenschaft hat mit der Lymphe zu tun, dem Speichel, der Ausscheidung, speziell mit den Nieren. Man sieht also, ganz ohne Lymphe geht es gar nicht.vergnuegt hat geschrieben: ↑Mi 26. Feb 2025, 16:55Wir sehen: Phlegmatisch ist nicht (in keiner der in Planetdance enthaltenen Algorithmen). Temperamentmäßig kommt hier nichts zum Tragen. Jetzt interessiert mich persönlich: gibt es überhaupt einen Anhaltspunkt im Horoskop, wo eine "Erfahrung" oder ein "Link" abseits des Temperaments existiert? Im Klartext: Gibt es irgendwelche Ressourcen - Planeten in Zeichen (z. B. Jupiter im Skorpion)?
Astrologisch gesehen hat jeder Mensch einen





Das phlegmatische Temperament ist grundsätzlich einmal sehr emphatisch und fähig tiefe emotionale Verbindungen zu anderen Menschen aufzunehmen, beschreibt Oscar Hofman. Herr Hitler scheint, was man so hört und liest, nicht gerade einfühlsam gewesen zu sein. Ja, er konnte offensichtlich die Massen mitreißen, das aber ist keine phlegmatische Eigenschaft.
„Der, der sich zu viel auf sich einbildet,
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
(Cardano)
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
(Cardano)
- vergnuegt
- Mitglied
- Beiträge: 246
- Registriert: Fr 29. Sep 2017, 13:09
- Methode: Traditionell
Temperamentberechnungen
Hallo, Landmann,
). Hat aber mit Temperament nichts zu tun, sondern damit andere aufzuwiegeln gegen irgend etwas. Er hat ja nicht selbst gekämpft (außer im 1. WK) oder sich praktisch mit seinen Greueltaten befasst. Das war ja viel Theorie auf dem Obesalzberg und im Führerbunker. Häufig wird ihm ja, weil er wohl lang schlief und auch ein Müßiggänger wohl war, Phlegma unterstellt - aber das glaube ich nicht. Phlegmatiker sind freundliche und auch sehr introvertierte Menschen, die den anderen eigentlich nichts Böses wollen.
Choleriker sind "lebendigere" Menschen, die tatkräftig sind, begeisterungsfähig, viele Ideen haben und eher die praktische als die theoretische Seite verkörpern (Sanguiniker). (warm/heiss) Ich wage mal zu bezweifeln, dass er begeisterungsfähig war - leider war es eher umgekehrt: er hat andere begeistert.
vergnuegt
Bestimmt nicht. Aber melancholisch passt da ganz gut hinein, wenn man daran denkt, dass viele aus seinem Umfeld ihn als brütend und launisch bezeichneten. Cholerisch - naja. Das passt nicht so recht. Er war ja nicht "praktisch", sondern eher "theoretisch" unterwegs (sanguinisch/melancholisch). Er hatte unzweifelhaft ein großes Redetalent, dass durch Aggression gekennzeichnet war (ME imLandmann hat geschrieben: ↑Do 27. Feb 2025, 09:07Das phlegmatische Temperament ist grundsätzlich einmal sehr emphatisch und fähig tiefe emotionale Verbindungen zu anderen Menschen aufzunehmen, beschreibt Oscar Hofman. Herr Hitler scheint, was man so hört und liest, nicht gerade einfühlsam gewesen zu sein. Ja, er konnte offensichtlich die Massen mitreißen, das aber ist keine phlegmatische Eigenschaft.

Choleriker sind "lebendigere" Menschen, die tatkräftig sind, begeisterungsfähig, viele Ideen haben und eher die praktische als die theoretische Seite verkörpern (Sanguiniker). (warm/heiss) Ich wage mal zu bezweifeln, dass er begeisterungsfähig war - leider war es eher umgekehrt: er hat andere begeistert.
vergnuegt
- Landmann
- Mitglied
- Beiträge: 335
- Registriert: Fr 7. Jun 2024, 20:01
- Methode: Traditionell
Temperamentberechnungen
Heute las ich in Lee Lehmans „Traditional Medical Astrology”, dass Hildegard von Bingen (1098–1179) einerseits die Vorhersagen der Geburtsastrologie verdammte, aber andrerseits die Verwendung der Phasen des Mondes zur Herstellung medizinischer Präparate und im Hervorbringen genereller Temperament-Typen akzeptierte. Ebenfalls anerkannte sie das System der vier humores vollständig.
Ich weiß nicht, ab wann die astrologische Temperamentsbestimmung in Gebrauch kam (das wird vielleicht Greenbaums Buch klären), aber jedenfalls war sie vor 900 Jahren auch schon in Europa bekannt.
Ich weiß nicht, ab wann die astrologische Temperamentsbestimmung in Gebrauch kam (das wird vielleicht Greenbaums Buch klären), aber jedenfalls war sie vor 900 Jahren auch schon in Europa bekannt.
„Der, der sich zu viel auf sich einbildet,
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
(Cardano)
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
(Cardano)
- vergnuegt
- Mitglied
- Beiträge: 246
- Registriert: Fr 29. Sep 2017, 13:09
- Methode: Traditionell
Temperamentberechnungen
Hallo Landmann
Inhalt
http://www.zeno.org/Literatur/M/Knigge, ... BInhalt%5D
Im 3. Kapitel schreibt er Über den Umgang mit Leuten von verschiedenen Gemütsarten, Temperamenten und Stimmungen des Geistes und Herzens
http://www.zeno.org/Literatur/M/Knigge, ... 3.+Kapitel
"Bloß Cholerische Leute flieht billig jeder, dem seine Ruhe lieb ist. Ihr Feuer brennt unaufhörlich, zündet und verzehrt, ohne zu wärmen.
Bloß Sanguinische sind unsichre Weichlinge, ohne Kraft und Festigkeit.
Bloß Melancholische sind sich selbst, und bloß Phlegmatische andern Leuten eine unerträgliche Last.
Cholerisch-sanguinische Leute sind die, welche in der Welt sich am mehrsten bemerken, gefürchtet, welche Epoche machen, am kräftigsten wirken, herrschen, zerstören und bauen; cholerisch-sanguinisch ist also der wahre Herrscher, der Despotencharakter;[88] aber noch ein Grad von melancholischem Zusatze, und der Tyrann ist gebildet.
Sanguinisch-Phlegmatische leben wohl am glücklichsten, am ruhigsten und ungestörtesten, genießen mit Lust, mißbrauchen nicht ihre Kräfte, kränken niemand, vollbringen aber auch nichts Großes; allein dieser Charakter im höchsten Grade artet in geschmacklose, dumme und grobe Wollust aus.
Cholerisch-Melancholische richten viel Unheil an; Blutdurst, Rache, Verwüstung, Hinrichtung des Unschuldigen und Selbstmord sind nicht selten die Folgen dieser Gemütsart.
Melancholisch-Sanguinische zünden sich mehrenteils an beiden Enden zugleich an, reiben sich selber an Leib und Seele auf.
Cholerisch-phlegmatische Menschen trifft man selten an; es scheint ein Widerspruch in dieser Zusammensetzung zu liegen; und dennoch gibt es deren, bei welchen diese beiden Extreme wie Ebbe und Flut abwechseln, und solche Leute taugen durchaus zu keinen Geschäften, zu welchen gesunde Vernunft und Gleichmütigkeit erfordert werden. Sie sind nur mit äußerster Mühe in Bewegung zu setzen, und hat man sie endlich in die Höhe gebracht, dann toben sie wie wilde Tiere umher, fallen mit der Tür in das Haus und verderben alles durch rasendes Ungestüm.
Melancholisch-phlegmatische Leute aber sind wohl unter allen die unerträglichsten, und mit ihnen zu leben, das ist für jeden vernünftigen und guten Mann Höllenpein auf Erden."
Ich lasse das jetzt mal so stehen ...
Die Lehre geht wohl auf Hippokrates (460–370 v. Chr.) und Galenos von Pergamon zurück, ist also schon in seinem (medizinischen) Ursprung deutlich älter als 2000 Jahre. Früher gehörte das Wissen zur Allgemeinbildung der gebildeteren Stände. KNIGGE beschreibt zum Beispiel in seinem "Über den Umgang mit Menschen" einige Temperamentmischungen:
Inhalt
http://www.zeno.org/Literatur/M/Knigge, ... BInhalt%5D
Im 3. Kapitel schreibt er Über den Umgang mit Leuten von verschiedenen Gemütsarten, Temperamenten und Stimmungen des Geistes und Herzens
http://www.zeno.org/Literatur/M/Knigge, ... 3.+Kapitel
"Bloß Cholerische Leute flieht billig jeder, dem seine Ruhe lieb ist. Ihr Feuer brennt unaufhörlich, zündet und verzehrt, ohne zu wärmen.
Bloß Sanguinische sind unsichre Weichlinge, ohne Kraft und Festigkeit.
Bloß Melancholische sind sich selbst, und bloß Phlegmatische andern Leuten eine unerträgliche Last.
Cholerisch-sanguinische Leute sind die, welche in der Welt sich am mehrsten bemerken, gefürchtet, welche Epoche machen, am kräftigsten wirken, herrschen, zerstören und bauen; cholerisch-sanguinisch ist also der wahre Herrscher, der Despotencharakter;[88] aber noch ein Grad von melancholischem Zusatze, und der Tyrann ist gebildet.
Sanguinisch-Phlegmatische leben wohl am glücklichsten, am ruhigsten und ungestörtesten, genießen mit Lust, mißbrauchen nicht ihre Kräfte, kränken niemand, vollbringen aber auch nichts Großes; allein dieser Charakter im höchsten Grade artet in geschmacklose, dumme und grobe Wollust aus.
Cholerisch-Melancholische richten viel Unheil an; Blutdurst, Rache, Verwüstung, Hinrichtung des Unschuldigen und Selbstmord sind nicht selten die Folgen dieser Gemütsart.
Melancholisch-Sanguinische zünden sich mehrenteils an beiden Enden zugleich an, reiben sich selber an Leib und Seele auf.
Cholerisch-phlegmatische Menschen trifft man selten an; es scheint ein Widerspruch in dieser Zusammensetzung zu liegen; und dennoch gibt es deren, bei welchen diese beiden Extreme wie Ebbe und Flut abwechseln, und solche Leute taugen durchaus zu keinen Geschäften, zu welchen gesunde Vernunft und Gleichmütigkeit erfordert werden. Sie sind nur mit äußerster Mühe in Bewegung zu setzen, und hat man sie endlich in die Höhe gebracht, dann toben sie wie wilde Tiere umher, fallen mit der Tür in das Haus und verderben alles durch rasendes Ungestüm.
Melancholisch-phlegmatische Leute aber sind wohl unter allen die unerträglichsten, und mit ihnen zu leben, das ist für jeden vernünftigen und guten Mann Höllenpein auf Erden."
Ich lasse das jetzt mal so stehen ...
- Landmann
- Mitglied
- Beiträge: 335
- Registriert: Fr 7. Jun 2024, 20:01
- Methode: Traditionell
Temperamentberechnungen
Das stimmt wohl für die Lehre von den vier Elementen und die damit verbundene Säftelehre und die Lehre von den Temperamenten. Aber ich glaube nicht, dass erwiesen ist, dass schon zu Hippokrates Zeiten die vier Elemente in die Astrologie Einzug gehalten hatten und damit auch die Idee des Auslesens des Temperaments aus dem Geburtshoroskop schon möglich war. Galen lebte ja um 160 n. Chr. und in der Zwischenzeit dieser ungefähr 600 Jahre, so schreibt Lee Lehman, kam die Astrologie von Mesopotamien zu den Griechen. In dieser Hellenistischen Periode der Astrologie finden sich dann bereits die Eigenschaften kalt, warm feucht und trocken der Planeten und die Triplizitäten. In Ptolemäus’ Tetrabiblos (2. Jhdt. n. Chr). kann man das schon nachlesen (gibt’s auch auf Deutsch im Chiron Verlag). Aber über die Temperamente kann man im Tetrabiblos noch nichts lesen, wenn ich mich nicht irre.
Auf Skyscript gibt es einen Artikel von Deborah Holding über Hippocrates, Humours & Temperament-Theorie in the Traditional Teachings of Astrology and Medicine. Beim Überfliegen habe ich aber auch dort nicht gefunden, ab wann die astrologische Bestimmung des Temperaments überliefert ist.
Der Freiherr von Knigge ist ja auch nicht uninteressant in seiner Temperamentsbeschreibung!
„Der, der sich zu viel auf sich einbildet,
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
(Cardano)
wird dazu neigen, in seinen Deutungen viele Fehler zu machen;
wer jedoch, andrerseits, zu zaghaft an die Sache herangeht,
ist für diese Wissenschaft nicht geeignet.”
(Cardano)
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: cb und 32 Gäste