Lilith – Suche und Sucht nach Identifikation?

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GreenTara
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Lilith – Suche und Sucht nach Identifikation?

Beitrag von GreenTara » Sa 25. Mai 2019, 00:38

Hallo allerseits :)

an sich mache ich einen Bogen um Lilith, aber heute hat mich die Lady anscheinend "geritten". :yellowgrin: Hier also einige Überlegungen, die nicht ausschließlich auf meinem Mist gewachsen sind:

Was ist Lilith bzw. was sind die ihr in vielen Deutungen zugeschriebenen Eigenschaften? Sind sie ein Hinweis auf das Bedürfnis vieler Astrologen, mystisch anmutende, bedeutungsschwangere Texte zu produzieren, die hauptsächlich Klientinnen anziehen? Oder Menschen, die auf der Suche nach sich selbst sind? Was treibt Menschen, sich unbedingt mit etwas identifizieren zu wollen und seien es ideologisch überfrachtete Deutungstexte oder die favorisierte Fußballmannschaft?

Was ist denn eine Identifikation und was ist Identität? Die Antwort, bezogen auf ein Horoskop: Die Identität findet sich am IC, am tiefsten Punkt des Horoskops, dem Punkt, von dem in der Transpersonalen Astrologie gesagt wird, er symbolisiere das gesamte emotional-seelische Potential einer Person, den seelischen Urgrund. Identifikationen hingegen sind eine Angelegenheit Plutos: Da, wo etwas unvollständig ist, steckt meist Pluto dahinter. Pluto ist die Prothese, etwas, das Unvollständiges ersetzen soll, nicht selten ist er auch „die Schablone“, in die mann/frau sich selbst pressen. Was bedeutet das im Hinblick auf Identifikation und Identität? Identifikationen können betrachtet werden als der Versuch, eine fehlende, beschädigte oder nicht bewusste Identität zu ersetzen, als Hunger nach seelisch-emotionaler Vollständigkeit.

Wie kann man sich vom Bedürfnis, sich mit etwas identifizieren zu wollen, zumindest ansatzweise befreien? Und was ist Lilith, wenn man sie vom mythischen und ideologischen Deutungsballast befreit?
„Betrachten wir nun den Mond auf seiner Reise um die Erde und denken wir uns die Erde in alter geozentrischer Tradition als den Mittelpunkt des Horoskops und damit als Verkörperung des Individuums selbst, über welchem sich der Himmel mit seinen Gestirnen aufspannt. Wenn nun der Mond am Punkt seiner maximalen Distanz von der Erde angekommen ist, bedeutet dies, dass er sich am weitesten von der Subjektivität der Erfahrung entfernt hat: die Kraft der Identifikation mit der Welt, die einen umgibt, ist hier am schwächsten (Anm.: Mond Konjunktion Lilith). Lilith steht so gesehen für die Chance im Menschen, die Abhängigkeit von der Identifikation mit der individuellen Wirklichkeit zu überwinden. Ihre Stellung in den Häusern würde uns dann Einblicke in jene Lebensbereiche gewähren, die uns diese Erfahrung am besten vermitteln. Aspekte von Planeten zu Lilith zeigen Kräfte, die uns auf dem Weg zu wachsender Befreiung von Identifikation behilflich oder hinderlich sein können. Besonders bedeutsam hingegen sind Aspekte zwischen Lilith und Mond, da sie zeigen, wie stark in einem Menschen überhaupt der Drang ist, sich von seinen rein persönlichen Belangen zu trennen und eine höhere Warte einzunehmen. Generell gilt: Je näher der Mond an Lilith, umso leichter fällt es, sich von Identifizierung zu lösen.“

Quelle: Christopher Weidner, Keine Gnade für Lilith, S. 10, https://www.yumpu.com/de/document/read/ ... fur-lilith
Um diesen Text von Weidner zu verstehen, ist es hilfreich zu wissen, wie der Mond in der Transpersonalen Astrologie (TPA) gedeutet wird: Der Mond ist in diesem Modell der Zugang zur Welt bzw. zur Realität, er ist zuständig für die Wahrnehmung dieser. Wenn man sich bewusst macht, wie unendlich vielen Reizen Menschen in jedem Moment ausgesetzt sind, dann wird deutlich, wie wichtig es ist, die Vielzahl dieser Eindrücke zu filtern. Nähme man jeden Reiz gleichrangig war, drehte man durch, weil es zu viele Eindrücke sind, zumindest zu viele, um sie angemessen verarbeiten zu können. Der Ausschnitt aus der Realität, der den „Filter“ Mond passiert, ist ein Teil der persönlichen Wirklichkeit bzw. das Material, aus dem die persönliche Wirklichkeit konstruiert wird (s.a. Watzlawick: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?). Der Mond bzw. das, was er aus der Realität ausfiltert, ist so gesehen also etwas zutiefst Subjektives. Weidners Hypothese ist: Je näher der Mond der Erde ist, desto schwerer fällt es dem Individuum, zumindest zeitweise aus dieser Subjektivität herauszutreten und für einen Moment lang die Dinge so zu sehen, wie sie sind und nicht, wie man sie sich „zusammenreimt“ im Sinne einer Konstruktion der Wirklichkeit. Die Erdnähe des Mondes stellt sich im Horoskop als eine Mond/Lilith-Opposition dar. Die Erdferne hingegen ist angezeigt durch eine Mond/Lilith-Konjunktion.

So betrachtet wundert es nicht, dass viele Lilith-Deutungen kaum von denen Plutos (Identifikationen) zu unterscheiden sind, wenn man Lilith wie beispielsweise C. Weidner in seinem Artikel betrachtet. Vielleicht ist es eine „steile“ These, dennoch vermute ich, dass die vielen Bücher über das, was Lilith im Horoskop sei, eher Zeugnis für das Bedürfnis der Autoren sind, ihre Identität zu finden oder zu vervollständigen als alles andere. Dass diese Deutungen auf fruchtbaren Boden bei denjenigen fallen, die ebenfalls hungernde Suchende sind, ist in der Folge nicht sehr überraschend, aber bedauerlich, da damit die Sucht, sich identifizieren zu wollen, mehr befeuert als gemindert wird. Geht man aber von Weidners Ansatz aus, ist Lilith das Gegenteil von all dem.

Ein prominentes Beispiel für eine Mond/Lilith-Konjunktion im Horoskop ist der Dalai Lama XIV:

Dalai Lama XIV.png
Dalai Lama XIV.png (197.22 KiB) 8997 mal betrachtet

Die Mond/Lilith-Konjunktion befindet sich in Haus 3. Gemäß der These Weidners ist der Dalai Lama demnach in der Lage, sich intellektuell oder auch über Kommunikation - im weitesten Sinne - von seinen Identifikationen zu befreien und damit aus seiner Wirklichkeit heraustreten zu können in die Realität: Er kann die Dinge sehen, wie sie sind.

Schöne Grüße
Rita
»Ist es nicht zynisch, wenn sich führende Politiker ›Sorgen machen‹ wegen der ›steigenden Zahlen‹? Wie wäre es, wenn sie sich zur Abwechslung mal um Menschen sorgen würden?«

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Lilith – Suche und Sucht nach Identifikation?

Beitrag von PoW » Sa 25. Mai 2019, 08:14

Guten Morgen an alle , liebe Rita :)

Sehr spannend was du da begonnen hast .
Ich möchte gerne dazu sagen, dass ich die lillith als den Schattenbereich in uns wahrnehmen. Den Teil, den wir vor uns selbst und anderen verstecken wollen weil er nicht sehr schön oder höflich und anständig ist.
Die Menschheit ist oberflächlich und will quasi perfekt nach außen erscheinen doch jeder Mensch ist vielseitig und die dunklen Seiten in einem selbst, hat jeder. Teilweise sind sie sogar unterbewusst , sodass wir sie selbst nicht mal erahnen.
In der Mythologie heißt es ja, lillith war die erste Frau von Adam . Ist dann aber verbannt worden - in Schatten gedrängt worden und hat sich dann gerächt.
Lilith hat auch die Mondform , daher hat es eben auch mit Gefühlen zu tun. Verdrängte Gefühle in uns !
Interessant soll sie Lilith auch bei Erdbeben sein. Bei Sonnennähe beschleunigt und bei sonnenferne verlangsamt! Hab ich aber noch nicht so viel beachtet.

Bei Dalai Lama würde ich sagen dass seine Schatten Seite im 3. Haus für kleine reisen steht, den Schmerz den er erträgt jeden Tag, weil er nicht zuhause sein kann. Und da muss es in ihm mächtig prodeln und er versucht es schön zu Kaschieren.
Ich denke wenn man als Kind schon so früh von der Mutter und Familie weg genommen wird um die Ausbildung zu absolvieren wie er es tat, dann sind da bestimmt verdrängte Gefühle ohne Ende .

So das war mein Senf dazu. :spitze:

Liebe Grüße
PoW

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Lilith – Suche und Sucht nach Identifikation?

Beitrag von frajoscha » Sa 25. Mai 2019, 08:34

Hallo Rita und Foris,

Deine Darstellung von Lilith fand ich klar und wohltuend zuständig.
Ich habe mich bislang nie mit Lilith befasst, weil in stundenanstrologischen Belangen Lilith
keine dringliche Berücksichtigung findet.

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, zeigt Lilith durch Hausstellung welche Erlebnisebene
der Geborene in seiner Wahrnehmung am meisten tangiert. Bei Dalai Lama sind es die Bereiche
die dem 3. Haus zugeordnet sind, vermutlich. Mit anderen Worten, wo ist der Wahrnehmungs-
fokus am häufigsten fixiert oder wo ist das Verständnis meiner Wirklichkeit subjektiv am in-
tensivsten.

Je nachdem wie der oder die Lilith aspektiert wird und von wem zeigt sich vermutlich auch der
Aufwand den ich betreiben muss um Dinge zu verstehen. Planeten die durch Zeichen gefärbt
ihre Aspekte lancieren geben weitere Auskünfte über die Art und Weise meines Zugangs zu
meinem Verständnis der Dinge, möchte ich meinen. Ein interessantes Thema.
Gruß frajoscha

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Lilith – Suche und Sucht nach Identifikation?

Beitrag von Chanda » Sa 25. Mai 2019, 10:07

Liebe Rita, :)

was bedeutet das für mich, ist meine Lilith-Position nun ein ähnliches Thema wie beim Dalai Lama oder ein gegensätzliches?

Liebe Grüße
Chanda
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Lilith – Suche und Sucht nach Identifikation?

Beitrag von Traumprinz » Sa 25. Mai 2019, 10:08

Huhu Rita, hallo PoW :)
PoW hat geschrieben:
Sa 25. Mai 2019, 08:14
Bei Dalai Lama würde ich sagen dass seine Schatten Seite im 3. Haus für kleine reisen steht, den Schmerz den er erträgt jeden Tag, weil er nicht zuhause sein kann. Und da muss es in ihm mächtig prodeln und er versucht es schön zu Kaschieren.
Ich denke wenn man als Kind schon so früh von der Mutter und Familie weg genommen wird um die Ausbildung zu absolvieren wie er es tat, dann sind da bestimmt verdrängte Gefühle ohne Ende .
Ich habe den Dalai Lama nun bisher nicht "persönlich" kennengelernt (soll heißen: in natura erleben dürfen), dafür aber andere tibetische Meister, die weniger bekannt sind, aber ansonsten vergleichbar. Natürlich sind es trotz allem noch Menschen, aber als "Erleuchtete" dürften sie deutlich weniger Verdrängungen mit sich herumtragen als wir Normalsterbliche. :yellowgrin: So weit man das von außen und über Texte beurteilen kann, heißt das...

Mein erster Gedanke war ein anderer:
GreenTara hat geschrieben:
Sa 25. Mai 2019, 00:38
Die Mond/Lilith-Konjunktion befindet sich in Haus 3. Gemäß der These Weidners ist der Dalai Lama demnach in der Lage, sich intellektuell oder auch über Kommunikation - im weitesten Sinne - von seinen Identifikationen zu befreien und damit aus seiner Wirklichkeit heraustreten zu können in die Realität: Er kann die Dinge sehen, wie sie sind.
Das Interessante ist, dass die Gelug-Linie (also quasi die Stilrichtung des Dalai Lama) einen deutlichen Schwerpunkt auf intellektuellen Diskussionen hat. Während andere Schulen z.B. eher darauf hin arbeiten, den Verstand zum Verstummen zu bringen (ist jetzt sehr verkürzt und streng genommen falsch ausgedrückt :cool: ), nehmen die Gelug den entgegengesetzten Weg: der Verstand wird so lange und so viel eingesetzt, dass er irgendwann von selbst einsieht, dass ihm bestimmte Bereiche einfach nicht zugänglich sind. Man möge mir meine bewusst laienhafte Darstellung nachsehen, ich fand nur in dem Zusammenhang die MO/LI-Konjunktion in Weidners Deutungsweise sehr passend.

Liebe Grüße,
Björn
„Oft fällt das Denken schwer, indes
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Lilith – Suche und Sucht nach Identifikation?

Beitrag von PoW » Sa 25. Mai 2019, 10:17

Hallo Traumprinz ! :)
Traumprinz hat geschrieben:
Sa 25. Mai 2019, 10:08
Ich habe den Dalai Lama nun bisher nicht "persönlich" kennengelernt (soll heißen: in natura erleben dürfen), dafür aber andere tibetische Meister, die weniger bekannt sind, aber ansonsten vergleichbar. Natürlich sind es trotz allem noch Menschen, aber als "Erleuchtete" dürften sie deutlich weniger Verdrängungen mit sich herumtragen als wir Normalsterbliche. :yellowgrin: So weit man das von außen und über Texte beurteilen kann, heißt das...
Ja das mag schon sein aber sich unterbewusstes wird ein normaler Dalai Lama nicht greifen können und er ist auch nur ein Mensch, da bleibt bestimmt auch etwas im Unterbewusstsein ..
es heißt ja dunkle Materie ist 75% , nur das bewusste , was wir wissen, sehen, greifbar ist, ist lediglich 5% ..

Liebe Grüße
PoW

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Lilith – Suche und Sucht nach Identifikation?

Beitrag von GreenTara » Sa 25. Mai 2019, 13:57

Hallo allerseits, hallo PoW :)
PoW hat geschrieben:
Sa 25. Mai 2019, 08:14
Sehr spannend was du da begonnen hast .
Gell? :)
In der Mythologie heißt es ja, lillith war die erste Frau von Adam . Ist dann aber verbannt worden - in Schatten gedrängt worden und hat sich dann gerächt.
Genau von dieser Auslegung wollte ich weg, von diesem Mythos, weil ich meine, dass diese Betrachtungsweise wenig hilfreich ist, zudem völlig überladen.
Lilith hat auch die Mondform , daher hat es eben auch mit Gefühlen zu tun. Verdrängte Gefühle in uns !
Lilith hat überhaupt keine Form, sie ist ein Punkt auf der Umlaufbahn des Mondes um die Erde, und zwar der erdfernste. Was Mondform hat, ist das Symbol, dass man ihr zugeschustert hat. Das ist auch nicht daneben, weil Lilith eine Funktion der Mondbahn ist.
Interessant soll sie Lilith auch bei Erdbeben sein. Bei Sonnennähe beschleunigt und bei sonnenferne verlangsamt! Hab ich aber noch nicht so viel beachtet.
Das könntest du ja leicht überprüfen, indem du dir einige Erdbebenhoroskope ansiehst. :) Ich werde mal schauen, ob ich auch noch Beispiele finde.
Bei Dalai Lama würde ich sagen dass seine Schatten Seite im 3. Haus für kleine reisen steht, den Schmerz den er erträgt jeden Tag, weil er nicht zuhause sein kann. Und da muss es in ihm mächtig prodeln und er versucht es schön zu Kaschieren.
Genau wissen kann das niemand außer ihm selbst. Da ich ihn - im Gegensatz zu Björn - persönlich erlebt habe, würde ich meinen, dass in ihm nicht sehr viel brodelt und wenn, dass er einen ziemlich reifen Umgang damit hat.

Liebe Grüße
Rita
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Lilith – Suche und Sucht nach Identifikation?

Beitrag von GreenTara » Sa 25. Mai 2019, 14:34

Hallo allerseits, hallo Frajoscha :)
frajoscha hat geschrieben:
Sa 25. Mai 2019, 08:34
Deine Darstellung von Lilith fand ich klar und wohltuend zuständig.
Ich habe mich bislang nie mit Lilith befasst, weil in stundenanstrologischen Belangen Lilith
keine dringliche Berücksichtigung findet.
Vielen Dank! Ich befasse mich eher selten mit Lilith bzw. ich habe mich recht intensiv mit ihr befasst und sie aufgrund meiner und weiterer Überlegungen quasi zur Seite gelegt, deute sie also nicht "standardmäßig".
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, zeigt Lilith durch Hausstellung welche Erlebnisebene
der Geborene in seiner Wahrnehmung am meisten tangiert. Mit anderen Worten, wo ist der Wahrnehmungs-
fokus am häufigsten fixiert oder wo ist das Verständnis meiner Wirklichkeit subjektiv am in-
tensivsten.
Ich meine, es ist genau umgekehrt: Da, wo Lilith steht, ist man am wenigsten subjektiv bzw. kann diese Ebene am leichtesten verlassen (Erdferne des Mondes bei Mond/Lilith-Konjunktion). Der "Grad der Fixierung" zeigt sich an den Mond/Lilith-Aspekten: Bei Mond/Lilith-Opposition ist es eben etwas schwieriger, sich aus der Identifikation zu lösen, aber nicht unmöglich. Quadrate zwischen Mond und Lilith liegen sozusagen auf "halber Strecke" zwischen Erdferne und Erdnähe des Mondes.
Je nachdem wie der oder die Lilith aspektiert wird und von wem zeigt sich vermutlich auch der
Aufwand den ich betreiben muss um Dinge zu verstehen.
Ganz genau! :spitze:

Liebe Grüße
Rita
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Beitrag von Traumprinz » Sa 25. Mai 2019, 14:41

Hallo zusammen :)

Wir haben hier gerade noch ein wenig gebrainstormt :yellowgrin: und ich versuche das Ergebnis mal in hoffentlich verständliche Worte zu packen.

Ausgangspunkt war folgender: ich war darüber gestolpert, dass Aspekte ja Verbindungen darstellen. Und wenn man Lilith so interpretiert, dass dort der Punkt ist, an dem die beste Möglichkeit gegeben ist, seine "Schablonen" zu durchschauen, dann müsste ja eigentlich eine Opposition (stärkste Verhaftung, aber eben Aspekt) "besser" sein als z.B. 37° Abstand zwischen Mond und Lilith.

Das Ergebnis der sich anschließenden Diskussion war dann, dass man Lilith am besten gar nicht als Punkt ins Radix einzeichnet, sondern nur als Messgröße nimmt: dann hat der Mond soundsoviel "Prozent Lilith", flapsig ausgedrückt. :D Soll heißen, die (nach Weidners Annahme) beste Reflexionsfähigkeit besteht in der Konjunktion, bei "100% Lilith", die schlechteste in der Opposition ("0% Lilith") und alles dazwischen eben entsprechend. Es geht in diesem Modell also nicht um einen speziellen Punkt (also auch nicht um Aspekte), sondern nur um eine Abstandsbetimmung des Mondes von der Erde.

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Lilith – Suche und Sucht nach Identifikation?

Beitrag von PoW » Sa 25. Mai 2019, 15:44

Traumprinz hat geschrieben:
Sa 25. Mai 2019, 14:41
Hallo zusammen :)

Wir haben hier gerade noch ein wenig gebrainstormt :yellowgrin: und ich versuche das Ergebnis mal in hoffentlich verständliche Worte zu packen.

Ausgangspunkt war folgender: ich war darüber gestolpert, dass Aspekte ja Verbindungen darstellen. Und wenn man Lilith so interpretiert, dass dort der Punkt ist, an dem die beste Möglichkeit gegeben ist, seine "Schablonen" zu durchschauen, dann müsste ja eigentlich eine Opposition (stärkste Verhaftung, aber eben Aspekt) "besser" sein als z.B. 37° Abstand zwischen Mond und Lilith.

Das Ergebnis der sich anschließenden Diskussion war dann, dass man Lilith am besten gar nicht als Punkt ins Radix einzeichnet, sondern nur als Messgröße nimmt: dann hat der Mond soundsoviel "Prozent Lilith", flapsig ausgedrückt. :D Soll heißen, die (nach Weidners Annahme) beste Reflexionsfähigkeit besteht in der Konjunktion, bei "100% Lilith", die schlechteste in der Opposition ("0% Lilith") und alles dazwischen eben entsprechend. Es geht in diesem Modell also nicht um einen speziellen Punkt (also auch nicht um Aspekte), sondern nur um eine Abstandsbetimmung des Mondes von der Erde.
Das würde bedeuten dass ein Quadrat weder nah noch fern ist oder ?
Aber wie deutet man ein Lilith Mond Quadrat ?

Liebe Grüße
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Beitrag von Traumprinz » Sa 25. Mai 2019, 17:51

Huhu PoW :)
PoW hat geschrieben:
Sa 25. Mai 2019, 15:44
Das würde bedeuten dass ein Quadrat weder nah noch fern ist oder ?
Da die Mondbahn nahezu kreisförmig ist, ja.

Bei der ganzen Diskussion geht es ja eigentlich darum, dass die Mondbahn (näherungsweise) eine Ellipse ist. Ich habe mal den Wikipedia-Artikel zu dem Thema rausgesucht. Da hat man zwei sehr schöne Abbildungen drin: Ganz oben eine fiktive, sehr stark elliptische Bahn, an der man die beiden Punkte (Erdnähe und Erdferne) sehr schön erkennen kann. Und weiter unten findet sich noch eine Abbildung der Mondbahn, die für mich wie ein astreiner Kreis aussieht :cool: , es aber eben rechnerisch nicht ist. (Und wenn man in das Bild klickt, sieht man es in Bildschirmgröße und kann erkennen, dass es tatsächlich mimimale Abweichungen gibt.) Wenn es um die Lilith-Diskussion geht, wie wir sie hier gerade führen, ist es aber besser/anschaulicher, das verzerrte Ei der oberen Abbildung im Kopf zu behalten.
PoW hat geschrieben:Aber wie deutet man ein Lilith Mond Quadrat ?
Ja eben gar nicht. ;) Oder wie ich vorhin schrieb:
Traumprinz hat geschrieben: Es geht in diesem Modell also nicht um einen speziellen Punkt (also auch nicht um Aspekte), sondern nur um eine Abstandsbestimmung des Mondes von der Erde.
Das Quadrat ist insofern vielleicht noch interessant, weil man vielleicht sagen könnte: Ist der Mond-Lilith-Abstand kleiner, ist man überdurchschnittlich gut in der Lage, sich von seinen Identifikationsmustern zu lösen - und wenn der Abstand größer als 90° ist, fällt es einem schwerer. Wie auch immer sich das konkret auswirken mag... :crazy:

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Beitrag von Chanda » So 26. Mai 2019, 06:03

GreenTara hat geschrieben:
Sa 25. Mai 2019, 14:34
Der "Grad der Fixierung" zeigt sich an den Mond/Lilith-Aspekten: Bei Mond/Lilith-Opposition ist es eben etwas schwieriger, sich aus der Identifikation zu lösen, aber nicht unmöglich.
Liebe Rita, :)

damit hast du meine Frage schon beantwortet. Danke!
:spitze:

Liebe Grüße
Chanda

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Beitrag von GreenTara » So 26. Mai 2019, 10:36

Liebe Chanda :)
Chanda hat geschrieben:
So 26. Mai 2019, 06:03
damit hast du meine Frage schon beantwortet. Danke!
Fein, das freut mich.

Liebe Grüße
Rita
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Beitrag von GreenTara » Mo 27. Mai 2019, 00:17

Hallo allerseits :)

dieses Interview möchte ich sehr empfehlen: KenFM im Gespräch mit Hans-Joachim Maaz über dessen Buch "Die Liebesfalle"




Erst wollte ich dieses Video bei den VideoTipps einstellen, aber es geht in diesem Interview auch um den Unterschied zwischen Identität und Identifikationen und damit wird auch das Thema dieses Threads berührt. Aus dem Begleittext:
Entfremdung ist nach Maaz die „Pest unserer Zeit“. Sie ist die Grundlage für den Mangel an eigener Identität und die Konstruktion des Ichs über Identifikation. Identifikation jedoch kann Identität nicht ersetzen. Identifikation lässt sich als ein Hilfskonstrukt verstehen, das den Verlust der Identität kaschieren soll. Dieser Verlust ist extrem schmerzhaft für jedes Individuum und muss daher maximal verdrängt werden. Die Folge dieser Verdrängung ist der Gefühlstau. Erst, wenn dieser Stau der Gefühle aufgelöst wird, kann das Individuum zur heilenden Selbsterkenntnis kommen.
Quelle: https://kenfm.de/hans-joachim-maaz/
Schöne Grüße
Rita

PS. Hans-Joachim Maaz hat auch das Buch "Der Lilith-Komplex - Die dunklen Seiten der Mütterlichkeit" geschrieben.
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Lilith – Suche und Sucht nach Identifikation?

Beitrag von PoW » Mo 27. Mai 2019, 08:54

GreenTara hat geschrieben:
Mo 27. Mai 2019, 00:17
Hallo allerseits :)

dieses Interview möchte ich sehr empfehlen: KenFM im Gespräch mit Hans-Joachim Maaz über dessen Buch "Die Liebesfalle"




Erst wollte ich dieses Video bei den VideoTipps einstellen, aber es geht in diesem Interview auch um den Unterschied zwischen Identität und Identifikationen und damit wird auch das Thema dieses Threads berührt. Aus dem Begleittext:
Entfremdung ist nach Maaz die „Pest unserer Zeit“. Sie ist die Grundlage für den Mangel an eigener Identität und die Konstruktion des Ichs über Identifikation. Identifikation jedoch kann Identität nicht ersetzen. Identifikation lässt sich als ein Hilfskonstrukt verstehen, das den Verlust der Identität kaschieren soll. Dieser Verlust ist extrem schmerzhaft für jedes Individuum und muss daher maximal verdrängt werden. Die Folge dieser Verdrängung ist der Gefühlstau. Erst, wenn dieser Stau der Gefühle aufgelöst wird, kann das Individuum zur heilenden Selbsterkenntnis kommen.
Quelle: https://kenfm.de/hans-joachim-maaz/
Schöne Grüße
Rita

PS. Hans-Joachim Maaz hat auch das Buch "Der Lilith-Komplex - Die dunklen Seiten der Mütterlichkeit" geschrieben.
Hallo Rita :)

Ein langes Video :roll: aber scheint sehr interessant zu sein. Hab etwas hinein geschaut. Hast du die beiden Bücher gelesen? Über Lilith und über die Liebesfalle?
Ist der Herr auch Astrologe wenn er über die Lilith ein Buch verfasst?

Liebe Grüße
PoW

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