Hallo zusammen - hallo Rita,
GreenTara hat geschrieben:
Manchmal sind Dinge nicht egal, vor allem dann nicht, wenn sie die Existenz betreffen. Da darf man schon aus dem Häuschen sein oder auch deprimiert.Da darf man schon aus dem Häuschen sein oder auch deprimiert. Das Problem: Wer kein Vermögen sein eigen nennt, steht bei Krankheit oder ähnlicher Unbill vor dem Problem, wo das nächste Geld herkommt und wie hoch oder niedrig der Betrag ist. Da kann einem der Hintern ganz tüchtig auf Grundeis gehen.
Oh Jaa! Dieses dunkle Tal ist mir durch Total-Verlust der Existenz auch sehr nachhaltig bekannt. Durchlaufen nach allen "Regeln der Kunst" und der Gesellschaft. Da kommt einem wahrlich kein Egal in den Sinn, da habe ich wirklich das Fürchten gelernt und wie es ist, vor Angst wie gelähmt und völlig von der Rolle zu sein. Das schüttelt man auch nachher nicht ab wie nix.
GreenTara hat geschrieben:
Das nur als ein Beispiel. Lärm ist mir beispielsweise nicht egal. Es gibt Tage, da ertrage ich ihn besser und es gibt Tage, da ertrage ich ihn gar nicht. Neulich las ich einen wunderbaren Artikel über Lärmbelästigung:
Vom Recht auf Stille.
Da bin ich 100 pro bei dir - und bemerkenswerter und erstaunlicherweise ist es genau das dicke Thema bei mir, für das ich mir den Sack voller Egal gewünscht hätte. Bei diesem treffend geschriebenen Artikel würde ich fast meinen, er hätte auf meinem Balkon gefrühstückt. Kennt meine Nachbarn persönlich. Obwohl ich noch reichlich ergänzen könnte. Das Lärm Folter sein kann, ist für mich gut nachzuvollziehen. Ich bin leider eines dieser hypersensiblen, oft belächelten Wesen, die auch noch das Sirren der stetig mehrwerdenen Funkmaste hier auf den Dächern hören kann. Stille kenne ich gar nicht mehr - nicht mal mehr in unserem
Wald, der Gott sei Dank recht nah ist und dennoch Erleichterung verschafft. Das Recht auf Stille ist und wird uns immer mehr genommen. Widerspruchslos wie mir scheint. Da tut es immerhin gut, von dir zu lesen, dass auch du sie vermisst.
GreenTara hat geschrieben:
Mir tut es oft sehr gut, wenn ich Zumutungen auch Zumutungen nenne - und da bin ich für meinen Geschmack noch viel zu zurückhaltend.
Da musste ich doch wohlig schmunzeln Auf dem Gebiet bin ich auch ziemlich erfolglos und allein unterwegs. Hab das Gefühl der einzige "Alien" zu sein, der sowas bemerkt, während alle anderen damit "klarkommen". Da ist es sehr erfrischend, es auch von dir hier so offen zu lesen. Ich habe aber auch die Erfahrung gemacht, dass auf laut geäusserten Unmut dann doch plötzlich
ein paar der -ich komm-damit gut-klar-Anhänger die Seiten wechseln und sich outen.
GreenTara hat geschrieben:
Ja, Fragen können sehr helfen, einen anderen Blickwinkel einzunehmen. Andererseits können feste Vorstellungen auch sehr nützlich sein, weil man ohne sie in so manch einer Situation nur noch am Rudern wäre.
Leider haben bei mir der Anteil an festen Vorstellungen ein solches Übergewicht bekommen, dass eine Frage mit unerwartetem Inhalt, die wie ein Blitz einen anderen Blickwinkel öffnet, bisweilen richtig gut tut. Den engen Gürtel der Einseitigkeit, die feste Vorstellungen einnehmen können im Sinne von - es gibt nur DIESEN EINEN Weg- lockert. Das ist mir oft schon mordsmässig im Weg
und hat mir schon so manches richtig vermiest.
Feste Vorstellungen möchte man ja auch hier und da auch zu gern auf andere übertragen bzw. von Ihnen für sich erfüllt sehen.
ob es nun Nachbarn, Handwerker, Kollegen oder die Partner sind. Da kann man sich schon ziemlich blöde und auch erfolglos abarbeiten bis man die "Überzeugungsresistenz" als "unheilbar" akzeptiert.
Manches Mal vllt. ja auch Gott sei dank
Bei allem aus dem Begegnungsbereich, wo unterschiedliche Vorstellungen auf einander treffen kann es auf engstem Raum dann auch eng werden. Mit ganz viel Abstand geht ja noch Einiges. Aber mit zunehmender Enge oder Nähe zum persönlichen Bereich und Mitbetroffenheit, reduziert sich Toleranz und Nervenkraft schon manches mal auf super-mini bis Zero.
Und manchmal ist eben auch kein goldener Mittelweg mehr in Sicht.
Einen schönen Tag mit auffrischendem Wind
Arielle