Hallo papyrus,
Du Schreibst:
Woher hast du denn die Zuordnung von Spongia zu Saturn-Mondknoten?
Wer hat diese Deutung verfasst?
Und: Wie erklärt sich diese Zuordnung?
Das war doch meine Ausgangsfrage, um die es ging.
Du hast
den absteigende Mondknoten im
zeigt auch das, was man "ererbt" hat. Der aufsteigende Mondknoten steht dagegen für die Zukunft, für das, wohin sich ein Mensch entwickeln soll (was häufig über Begegnungen, Beziehungen und Partnerschaften geschieht). Daher hat der aufsteigende Mondknoten auch Bedeutung für "
Verbindungen" bzw. partnerschaftliche Entwicklungsaufgaben.
Manchmal wird der aufsteigende Mondknoten auch dem Planeten Jupiter zugeordnet, der absteigende dagegen dem Saturn. Dies ergibt keinen Sinn, wenn man die Planeten nur nach alter Manier als "Wohltäter" bzw. "Übeltäter" bezeichnet. Es stimmt jedoch insofern, als es beim absteigenden Mondknoten um schwierigere Themen (den persönlichen Schatten) geht, auch um zwanghafte Reaktionsmuster, wohingegen der aufsteigende Mondknoten Wachstumsmöglichkeiten anzeigt, sofern man sich den Problemen des ersteren stellte. Die Aufgabenstellung bei den Mondknoten ist also nicht, den einen hinter sich zu lassen, und dem anderen entgegenzueilen. Vielmehr soll es zu einem Ausgleich der beiden Pole kommen. Auf dieser Grundlage ist auch eine weitere Analogie zu verstehen: dass nämlich der aufsteigende Mondknoten sonnenhaft sei, und der absteigende mondhaft.
Die Mondknotenachse kann als ein übergeordnetes Thema des Horoskops angesehen werden. Die Hausstellung ist hier das individuellere und aussagekräftigere Kriterium, aber auch die Stellung in den Tierkreiszeichen hat durchaus ihre Bedeutung.
Der die Sonne verschlingende grüne Löwe[2]
Der absteigende Mondknoten spiegelt Kindheitserfahrungen wider, und zwar Themen, die dem Kind von früh auf vertraut sind. Es kann gewissermaßen schlafwandlerisch mit ihnen umgehen, woher auch der Eindruck rührt, es habe etwas aus einem früheren Leben in dieses hinübergerettet. Gerade weil die alten Reaktionsmuster so vertraut sind, besteht später immer wieder die Gefahr, dass man im Zweifelsfalle fast reflexhaft in die gewohnten ("bewährten") Verhaltensweisen zurückfällt und sich um keine Weiterentwicklung bemüht. Allerdings eckt das Kind und später der Erwachsene mit den zum absteigenden Mondknoten gehörenden Mustern auch oft an, erlebt sich diesbezüglich als unzulänglich und macht hier Mangelerfahrungen. Das Verhalten kann dann hier einen Flucht- und Suchtcharakter annehmen und bietet nur eine vermeintliche Sicherheit, keine wirkliche. Zugleich erscheint die Thematik des aufsteigenden Mondknotens wie ein leuchtendes Ideal, und stellt eine Aufforderung dar, sich in dessen Richtung hin zu entwickeln. Dieser "Ruf" wird im Laufe des Lebens deutlicher vernehmbar.
In der Anthroposophischen Astrologie wird der Übergang des Mondknotens über seine Radix-Position als wichtiger Krisen- und Wendepunkt in der geistigen Orientierung eines Menschen gesehen. "Die Mondknoten können ... zu Okularen der Selbsterkenntnis im Lebenslauf werden... Der erste Mondknoten um das 19.Jahr steht im Zeichen des Aufbruchs. Das Ich-Erlebnis, um das 21.Jahr voll zur Geltung kommend, leuchtet hier blitzartig auf. Das kann zur ersten Abnabelung vom Elternhaus führen. Oft finden sich in dieser Zeit einschneidende Begegnungen, die dem jungen Menschen eine neue Richtung geben. Möglich auch, dass körperliche Symptome auftreten - ein Knochenbruch etwa oder eine bestimmte Krankheit -, bei denen man den Eindruck hat, der Betreffende werde wie durchgerüttelt, damit sein seelisch-geistiges Wesen das, was durch Vererbung und Erziehung vorgeprägt worden ist, von innen ergreifen könne. ...Die Zeit um das 37. Jahr ist [ebenfalls] von starken Einbrüchen gekennzeichnet.
Lebensgebäude fallen in sich zusammen wie Kartenhäuser, Freundschaften und Partnerschaften, auf die Verlass war und auf die man für lange Zeit bauen zu können geglaubt hat, bekommen plötzlich Risse. Krankheiten bis hin zu Todesfällen häufen sich. ...Der dritte Mondknoten liegt fast exakt auf dem 56. Geburtstag, d.h. er fällt mit dem Jahrsiebt-Übergang zusammen. Krise und Bewährung sind hier nochmals gesteigert im Vergleich zum zweiten Knoten. Todesfälle häufen sich um diesen Zeitpunkt. Die Krankheitsstatistik bei Herzinfarkten weist genau auf das 56.Jahr. Wird die Krise nicht im Leiblichen durchgemacht, spielt sie sich in seelischen Verdüsterungen ab. Häufig hat sie einen sozialen Aspekt. Gefordert ist jetzt offenbar, aus freien Stücken etwas von der gewonnenen Substanz herzugeben." (Florian Roder[3])
Während der Komplex des absteigenden Mondknotens eher unbewusst ist, wird das Thema des aufsteigenden in der Regel bewusst angegangen, oder sollte es zumindest. Dies funktioniert jedoch nur dann in befriedigender Weise, wenn man zu den Themen des absteigenden Mondknotens einen Ausgleich herstellt. Der aufsteigende Mondknoten zeigt ein anzustrebendes Ziel im Leben eines Menschen an.
Planeten am absteigenden Mondknoten oder im Quadrat zur Mondknotenachse sind meist schwierig zu handhaben und werden oft auch als defizitär erlebt. Hier gelte es, neue Ausdrucksformen im Umgang mit diesen "Schwächen" zu finden. Der Schweizer Astrologe Claude Weiss meint dazu: "So wird vor allem derjenige, der fähig ist, seine Vergangenheit zurückzulassen, mit Planeten am absteigenden Mondknoten positiv umgehen können. Damit löst er den ursprünglichen Widerspruch zwischen absteigendem und aufsteigendem Mondknoten auf. Er erlebt dann den Planeten am absteigenden, wie wenn dieser am aufsteigenden Mondknoten wäre, weil er die Verhaftung an den linearen Zeitablauf hinter sich gelassen hat."[4]
Planeten am aufsteigenden Mondknoten oder im harmonischen Aspekt zur Mondknotenachse können dazu genutzt werden, das Neuland kennen zu lernen, welches zu erkunden der aufsteigende Mondknoten einem aufgibt.
Lieben Gruß
Ophiuchus