Hallo Rita
Die Lösung für Seelisches läuft eben nicht über den Verstand, auch wenn der zur Vorbereitung sehr nützlich sein kann. Die Lösung muss erlebt und gespürt werden, dich emotional zutiefst berühren, damit sie "sitzt".
Ich würde das gar nicht so sehr an Konstellationen aufhängen, denn wenn du das tust, bist du wieder im Denken und Verstehen und nicht im Empfinden. Die Konstellationen sind ja nur Anzeiger für etwas, sie machen aber nichts.
Da pflichte ich dir absolut bei, ich habe schon oft gehört, dass ein innerpsychischer Konflikt gelöst ist, wenn man ihn verstanden hat. Das sehe und empfinde ich aber nicht so. Das Verstehen ist nur der Anfang, um was es wirklich geht ist die Erfahrung, nur weil ich etwas verstanden habe, ist es noch lange nicht gelöst. Dazu fällt mir auch immer wieder auf, dass viele Leute glauben, dass alles über Gedanken gesteuert wird und somit im Umkehrschluss ALLES von unseren Gedanken abhängt, soll heißen, wenn ich meine Gedanken ändere, ändere ich mein Leben und kann mir das in mein Leben ziehen, was ich gerne hätte (Stichwort positives Denken, oder auch im Buddhismus, wo ja auch alles von den Gedanken abhängt). Meiner Meinung, bzw. Erfahrung nach geht es aber um die Gefühle und wie man etwas erlebt. Die Gedanken stehen ja nur ganz am Ende einer langen Kette, die unser Gehirn abklappert, von Reiz- zu Bewertung- zu Gefühl- zu Gedanke und wie unser Gehirn auf einen Reiz reagiert, wie es ihn bewertet, das entsteht in der frühen Kindheit, weil das menschliche Gehirn bis zum 3. Lebensjahr wie ein Schwamm ist, der alles einfach aufsaugt und sich ein ICH-Bewusstsein, welches als Filter fungiert, erst mit 2-3 Jahren entwickelt. Deshalb sind frühkindliche Traumata, und vor allem Entwicklungstraumata, so enorm tiefgreifend und prägend und alleine durch Gedanken nicht zu ändern. Wer als Säugling von seiner Mutter verstoßen oder abgelehnt wurde, kann sich tausend mal sagen: ich bin willkommen, ich darf da sein etc. dadurch ändert sich auf der Gefühlsebene noch lange nichts. Der Verstand und die Kraft der Gedanken sind wichtig, aber eben nur als Diagnosemittel und nicht alleine zu Heilung. Finde ich zumindest
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Und selbst wenn du eine Lösung findest, kann es durchaus passieren, dass dich zeitweise etwas aus der Bahn wirft. Wenn du aber einen inneren Halt gefunden hast, wirst du auch eine solche Phase durchstehen, denn dann weißt du bereits, wie du dir deine innere Basis "erobern" kannst.
Eine andere Möglichkeit wäre, sich der Haltlosigkeit zuzuwenden und zu versuchen (am besten mit Hilfe/Anleitung), erlebbar zu machen, dass genau diese "Wurzellosigkeit" der Boden ist, auf dem du stehst. Genau dieser "schwankende Boden" (Sa/Ne) ist der Boden, auf dem du stehst. Dass du mit diesem Boden gut umgehen kannst, zeigst du beispielsweise mit deiner Problemlösungskompetenz. Vielleicht kannst du erlebbar machen, wie ungeheuer befriedigend es sein kann, in dieser schwankenden Umgebung zu balancieren, die "trittsicheren" Stellen zu finden und so einen schwierigen Weg bewältigen zu können. Kann ja nicht ein jeder, das braucht schon einiges an Geschicklichkeit.
Dazu fallen mir zwei Sachen ein:
1. die Tarot-Karte : 2 der Münzen (falls du dich mit Tarot-Karten auskennst wirst du wissen was ich meine
) der Mann, der von einem Bein auf das andere hüpft, dabei mit 2 Münzen jongliert und trotzdem ganz entspannt und gelassen wirkt. Darin sehe ich das Prinzip des "Survival of the fittest", derjenige, der sich an, sich ständig verändernde Bedingungen anpassen kann, sozusagen in der Bewegung sein inneres Gleichgewicht bewahren kann, kommt am Besten durchs Leben.
und 2. hatte ich vor vielen Jahren mal einen Traum, der das sehr schön ausgedrückt hat: ich bin an einem Strand wo viele Strandhäuser stehen, es ist stürmisch und die Flut kommt und kurz bevor die Flut mich erreicht, springe ich ganz leichtfüßig auf einen Balken(der zu einem der Strandhäuser gehört) und weiter zum nächsten Balken, es ist wie eine Geschicklichkeitsübung und ich hab richtig Spaß dabei.
Du könntest dir die Angst als Gestalt vorstellen, ihr sogar einen Namen geben. Dann könntest du dir klarmachen, dass diese Angst dich beschützen will. Sie ist wie ein Krieger, der ununterbrochen für dich kämpft und diese Gestalt ist schon ganz vernarbt und gezeichnet vom ständigen Kampf, denn sie kämpft schon sehr, sehr lange für dich. Was die Gestalt nicht weiß bzw. nicht realisiert hat, ist, dass du kein kleines, schutzloses Kind mehr bist und deshalb ihre Verteidigungsstrategien nicht mehr angemessen sind. Du könntest in deiner Vorstellung dieser Angst-Gestalt für ihren unermüdlichen Einsatz danken und ihr sagen, dass ihr Einsatz beendet ist und sie in einen wohlverdienten Urlaub oder in den Ruhestand entlassen. Wichtig ist bei einer solchen Übung, dass die Gefühle zugelassen werden und das Erlebte nicht zerredet oder zerdacht wird.
Danke für diese Anregung, etwas in der Art habe ich auch schon angefangen, allerdings stelle ich mir die Angst als kleines Kind vor, also die kleine Helen, die ganz eingeschüchtert und erschrocken ist und dann nehme ich sie in den Arm und sage ihr, dass sie damals noch hilflos und zu klein war um sich zu schützen, aber heute hat sie mich, und ich bin erwachsen und gereift und habe jetzt andere Möglichkeiten mit Herausforderungen umzugehen, als damals als ich meiner hochaggressiven Mutter ausgeliefert war.
Dahinter steckt vermutlich die Überzeugung, sich nicht wirklich zeigen zu dürfen, nicht sein zu dürfen, keine Lebensberechtigung zu haben. Wenn du dich freust, wenn du Spaß hast, dann zeigst du dich und das ist natürlich lebensgefährlich, wenn man eigentlich nicht leben darf. Wer meint, keine Existenzberechtigung zu haben, der wird bestraft, wenn er den Kopf herausstreckt - meint zumindest dieser innere Anteil. Woher diese Überzeugung rührt, muss ich dir ja nicht erklären.
Astrologisch: Saturn in 5 oder als Herrscher von 5 kann eine echt nervtötende Spaßbremse sein und dafür sorgen, dass sogar Spaß und Freude in Schwerstarbeit ausarten. Saturn in Verbindung mit Haus 5 kann aber auch die für Vieles nötige Selbstdisziplin sein, die nicht auf der Angst vor Strafe beruht, sondern auf Erfahrungen basiert.
Und damit triffst du den Nagel wirklich auf den Kopf! Und ich vermute, das resultiert auch aus Saturn/Haus 4 und damit an meiner Muttererfahrung. Um da kurz darauf einzugehen: meine Mutter wurde schwanger um meinen Vater zu halten und er hat sie dann trotzdem verlassen (als ich 1Jahr alt war), desweitern hat sie es total genossen schwanger zu sein, weil sie sich endlich erlauben konnte nach Herzenslust zu essen (Essstörung) und weil sich alle um sie gekümmert haben (narzisstische Persönlichkeitsstörung). Ihre Worten dazu waren: Das war die schönste Zeit in meinem Leben! Und dann bin ich geboren worden und somit habe ich ihr Glück zerstört ( danach kamen Schlafstörungen, Wochenbettdepression, Haarausfall und vieles mehr- und das war natürlich alles meine Schuld und das hat sie mit auch sehr deutlich gezeigt). Vermutlich kommt daher auch dieses Gefühl kein Recht zu haben auf der Welt zu sein und dann unverschämterweise auch noch Spaß zu haben.....
Was ich allerdings, schon begriffen habe ist, dass niemand das Recht hat mir meine Daseinsberechtigung abzusprechen und somit kann mir auch niemand die Erlaubnis geben da zu sein und Spaß zu haben, das kann ich also nur selber tun. Und vor allem IN MEINE KRAFT ZU KOMMEN.
Wie hast du das geschafft, dich selbst zu ermächtigen? Nur um eine Idee zu bekommen, wie so etwas gelingen kann.
Liebe Grüße
Helen