Der klare Verstand setzt auch wieder ein (älterer Artikel):
https://www.theguardian.com/global-deve ... perts-warn
Ähnliches berichtet der Spiegel, zieht daraus aber keine Schlossfolgerungen. Dies hat Jens Berger von den Nachdenkseiten übernommen:
https://www.nachdenkseiten.de/?p=59375#h01
Jens Berger hat geschrieben:Anmerkung Jens Berger: Erstaunlich ist, dass im gesamten Artikel dazu nicht auf die wichtigen Implikationen dieser „Dunkelziffern“ auf die Risikobewertung der Krankheit eingegangen wird. Wenn die Zahl der tatsächlich Infizierten nämlich zehnmal so groß sein sollte, dann wäre nach Adam Riese auch die Sterblichkeitsziffer zehnmal so niedrig, da die Todesopfer sich bei diesem Indikator auf die Grundgesamtheit der Infizierten beziehen. Dann bekämen wir aber auch bei den „Durchseuchungsmodellen“ (die 60 bis 70 Prozent werden im Artikel ja angesprochen) ganz andere, viel niedrigere Ziffern, als die mit denen in der letzten Woche operiert wurde, um die massiven Gegennaßnahmen zu rechtfertigen. Denn dann wären wir – man traut es sich heute ja kaum noch sagen – bei den Sterblichkeitsziffern und den zu erwartenden Todesopfern tatsächlich im Bereich einer wenn auch schweren(!) Grippewelle. Die Studie aus Science ist übrigens nicht die erste Studie zu diesem Thema. Bereits am 31. Januar hatten internationale Forscher für die Stadt Wuhan mit sehr ähnlichen Dunkelziffern gerechnet.
Was interessant ist: Jens Berger war zu Beginn der "Pandemie" eher im Alarm-Modus unterwegs und hatte umfassende Maßnahmen gefordert. Hier zeigt sich gut, dass man aus dem Panik-Modus auch aussteigen kann.
Auch die Fallzahlen aus Italien werden jetzt von der obersten italienischen Gesundheitsbehörde unter die Lupe genommen (übersetzt mit Google Übersetzer) und neu bewertet und eingeordnet:
Rom, 18. März 09:29 - (Agenzia Nova) - Bisher wurden nur 12 durch Coronavirus verursachte Todesfälle festgestellt. Die Daten stammen jedoch aus der Analyse von nur 355 von 2.003 medizinischen Unterlagen, die beim Higher Institute of Health (ISS) eingegangen sind. Alle anderen 343 Patienten, die laut ISS Opfer der Epidemie wurden, hatten andere schwere Krankheiten, die ihren Tod verursachten. Fast 50 Prozent der Verstorbenen hatten 3 frühere Pathologien, und der Durchschnitt der 343 Todesfälle aufgrund sekundärer Ursachen liegt bei 2,7 Pathologien pro Person. Die 12 verstorbenen Patienten, was 3,38 Prozent der untersuchten Stichprobe entspricht, hatten jedoch keine vorherige Pathologie, was bedeutet, dass ihr Tod genau durch Covid-19 verursacht wurde.
Quelle:
https://www.agenzianova.com/primopiano/ ... ipatologie
Die Überlastung der Intensivstationen in Italien beruht auf einer Auslastung von ca. 90% in den Wintermonaten und darauf, dass es - im Verhältnis zu Deutschland - nur sehr wenige Beatmungsplätze gibt. Sie sind also immer ausgelastet, was aus intensivmedizinischer Sicht ein no go ist, da man für Notfälle eine Kapazitätsreserve vorhalten sollte. Eine durchschnittliche Auslastung von 50% gewährleistet, dass man im Notfall "hochfahren" kann. Zumindest galt das in D, als ich noch auf Intensivstationen gearbeitet habe. Wir konnten in einem ganz normalen Kreiskrankenhaus aus dem Stand von 10 Beatmungsplätzen auf 20 Plätze hochfahren. Das war dann zwar stressig, aber es war machbar, auch deshalb, weil entsprechend Personal vorgehalten wurde.
Wenn Spahn jetzt die Anzahl der Beatmungsplätze in der BRD verdoppeln will, ist das sportlich. Durch die Umstrukturierung des Gesundheitswesens hin zur Gewinnorientierung hat man Personal in großer Zahl vergrault. Woher der Mann die doppelte Anzahl von Intensivmedizinern und Intensivpflegekräften hernehmen will, ist mir ein Rätsel.